Russland verbucht Geländegewinne an allen Frontabschnitten und fast an allen Brennpunkten des Ukraine-Krieges. Allzu groß sind sie nicht (noch nicht), doch erstens gehören zu ihnen auch einige recht wichtige Stellungen, und zweitens – nochmals – sind diese Geländegewinne für Russland nahezu an der gesamten Front zu beobachten, stellt Juri Podoljaka in seiner Analyse zum 09. Oktober 2023 fest.
Da lässt sich schon leichter aufzählen, wo Russlands Militär nicht vorrücken konnte: Im Raum Artjomowsk am Frontabschnitt Donbass, wo es nach wie vor zu Gegengefechten kommt, und im Raum Orechow am Frontabschnitt Saporoschje, wo Kiews ständige Versuche, auf die mit dem Wasserscheidekamm gegebenen dominanten Anhöhen vorzustoßen und so die russische Verteidigung zu durchbrechen, immer wieder abgewehrt werden. Damit, so der Journalist, kündigt sich ein grundlegender Bruch im Ukraine-Krieg an.
Juri Podoljaka ist ein ukrainischer politischer Blogger und Journalist aus Sumy, dessen Einsichten im Zeitraum um den Beginn der Intervention in den russischen Medien zunehmend gefragter wurden. Seine Analyseausgaben warten mit nur wenigen Zahlen auf, dafür vermittelt er anhand von Karten aber ein gutes Verständnis vom räumlichen Umfang der jeweiligen Entwicklungen und bietet kurzfristige Prognosen.
An Quellen bemüht Podoljaka einerseits offen zugängliche Daten.
Dies sind Meldungen von Augenzeugen in den sozialen Medien sowie Meldungen des russischen, aber auch des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Andererseits gibt er Insiderquellen an. Neben solchen in den Volksmilizen und Sicherheitsorganen der russischen Volksrepubliken Donezk und Lugansk seien dies solche in den ukrainischen Sicherheits- und Regierungsbehörden, die er aufgrund bestehender Beziehungen aus der Zeit als ukrainischer Journalist noch zu unterhalten erklärt. Um es mit dem aktuellen Jargon der Aufklärungsdienste auszudrücken, ist Juri Podoljaka also vornehmlich ein OSINT-Analyst.
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