Einem Bericht zufolge hat Russlands Außenamt der Regierung einen Gesetzentwurf zur Erhöhung der Visagebühren für Bürger der EU, Islands, Liechtensteins, Norwegens und der Schweiz vorgelegt. Darüber berichtet die Zeitung RBK unter Berufung auf ihre Quellen. Demnach sei das Dokument genehmigt worden.
Außerdem sollen bestimmte Antragsteller keine Vergünstigungen mehr erhalten, darunter enge Verwandte, Mitglieder offizieller Delegationen, Staatsbedienstete, Schüler, Studenten, Teilnehmer an Sportveranstaltungen, Personen, die aus humanitären Gründen einreisen und solche, die schwerkranke Angehörige besuchen. Gleiches gilt für Teilnehmer an wissenschaftlichen, kulturellen und künstlerischen Aktivitäten. Das Außenministerium rechnet damit, dass die Einnahmen aus der Visumsvergabe um das 2,8-Fache steigen werden.
Wie es in dem Dokument heißt, sei der Vorschlag des Ministeriums eine Reaktion auf die Entscheidung europäischer Länder, ihre Abkommen mit Russland über Erleichterung der Visaerteilung auszusetzen.
Unter anderem soll die Klausel über Visagebühren mit allen Ländern vollständig ausgesetzt werden. Derzeit beträgt die Gebühr für die Beantragung eines Russland-Visums 35 Euro beziehungsweise 70 Euro im Eilverfahren. Der neue Gesetzentwurf würde die Visakosten auf 50 bis 300 US-Dollar (48 bis 290 Euro) erhöhen.
Allerdings weist die Behörde darauf hin, dass EU-Bürger zu Tourismuszwecken weiterhin das im August eingeführte E-Visum nutzen können. Dieses kostet derzeit 52 US-Dollar (50 Euro).
Alexander Kurnossow, Vizepräsident des russischen Reiseveranstalterverbandes, deutete in einem Gespräch mit RBK an, dass die neuen Maßnahmen Geschäftsleute und Verwandte russischer Staatsbürger treffen könnten. Außerdem gebe es keinen klassischen EU-Tourismus nach Russland mehr, sondern nur noch vereinzelte Individualtouristen, die über Drittländer nach Russland einreisten. Daher sei die Erhöhung der Kosten vor allem ein politischer Schritt.
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