Krise geht weiter: Wieder über 170 Migranten auf Lampedusa angekommen

Lampedusa hatte vergangene Woche den Notstand erklärt, nachdem immer mehr Migranten an der italienischen Mittelmeerinsel angekommen waren. Doch geändert hat sich an der Situation bislang nichts. Jeden Tag kommen neue Boote auf dem Eiland zwischen Sizilien und Tunesien an.

In der Nacht auf Mittwoch sind erneut 171 Menschen an Bord von vier Booten auf der Insel Lampedusa gelandet. Weitere 17 Personen strandeten auf der kleinen Insel Lampione westlich von Lampedusa. Sie wurden von der italienischen Küstenwache gerettet. Angesichts der guten Wetterlage wird in den nächsten Tagen mit weiteren Ankünften gerechnet.

Tags zuvor trafen 23 Boote mit insgesamt 896 Menschen an Bord auf Lampedusa ein. Im Hotspot der Insel befinden sich derzeit 1.761 Menschen, darunter 443 nicht begleitete Minderjährige. 500 Geflüchtete sollen nun Lampedusa in Richtung Sizilien verlassen.

Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni hatte bei ihrem Besuch auf Lampedusa in Begleitung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gesagt, dass sie im Moment keine europaweite Umverteilung von Geflüchteten fordere. Dies werde das Problem nämlich nicht lösen.

"Wir müssen den Zustrom von illegalen Migranten von außen stoppen", sagte sie und forderte eine neue Marinemission mit Beteiligung der EU, um gegen Schlepperbanden vorzugehen.

Von der Leyen hatte am Sonntag einen Zehn-Punkte-Plan vorgestellt, wie die EU auf die akute Krise reagieren könne. Dazu gehöre die Entsendung von Personal der EU-Grenzschutzbehörde Frontex sowie der Europäischen Asylbehörde (EASO) nach Lampedusa. Außerdem werde man versuchen, die Auszahlung von EU-Geldern an Tunesien zu beschleunigen.

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