Ungarns Außenminister Szijjártó : Antirussische Sanktionen schaden der EU-Wirtschaft

Die Russland-Sanktionen sind ein völliger Fehlschlag, unter dem Europa als erstes zu leiden hat. Das schreibt die chinesische Zeitung China Daily mit Verweis auf den ungarischen Außenminister.

Die europäische Politik gegenüber der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland sind völlig gescheitert, so der ungarische Außenminister Péter Szijjártó gegenüber der chinesischen Zeitung China Daily. Der Kurs der Loslösung von China wird die europäische Wirtschaft zum Erliegen bringen, prognostiziert der ungarische Spitzendiplomat. China Daily berichtet:

"'Europa ist, gelinde gesagt, in schlechter Verfassung und steht sowohl vor sicherheitspolitischen als auch vor wirtschaftlichen Herausforderungen', sagte der ungarische Außen- und Handelsminister Péter Szijjártó am 13. September auf dem 'Belt and Road Summit 2023' in Hongkong und betonte, dass sich das Nachbarland Ukraine seit eineinhalb Jahren im Krieg befindet.
Er sagte, Europa trage die Kosten des ukrainisch-russischen Konflikts, da die Menschen in Europa sterben, die Infrastruktur ruiniert wird und die Wirtschaft große Verluste erleidet. 'Leider hat sich die Antwort, die Europa auf diesen Krieg gegeben hat, als großer Fehler, als großes Versagen erwiesen', sagte er auf dem Gipfel. 'Europa hätte diesen Krieg isolieren müssen, aber stattdessen hat es diesen Krieg globalisiert.'"

Szijjártó ist der Ansicht, dass die Europäer diesen Krieg hätten verhindern müssen, aber stattdessen hätten sie die Situation eskalieren lassen. Außerdem beharrten sie weiterhin auf einer offenbar gescheiterten Sanktionspolitik, die den USA zugutekomme. "Diese Sanktionen waren ein kompletter Fehlschlag", so Szijjártó. Deren Ziele, Druck auf Russland auszuüben und den Krieg zu beenden, seien nicht erreicht worden, und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft sinke von Tag zu Tag.

Zudem sei die wirtschaftliche Entwicklung Europas sei auf einer erfolgreichen Kombination aus Hochtechnologie und leicht verfügbaren und billigen Rohstoffen aus Russland aufgebaut. "Doch nun werden diese Verbindungen nach und nach abgebaut."

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