Der außenpolitische Beauftragte der EU, Josep Borrell, hat sich in einem Artikel in El País am Sonnabend beleidigend über Russland geäußert. Russland sei ein "wirtschaftlicher Zwerg, der mehr einer Tankstelle gleicht, deren Besitzer eine Atomwaffe hat", zitiert das Blatt den 76-jährigen Spanier.
Die Pressesprecherin des Außenministeriums Russlands, Maria Sacharowa, reagierte auf diese Äußerung prompt. Im Gespräch mit RIA Nowosti schrieb sie Borrells Aussage der "ohnmächtigen Wut" der Europäer zu, da es Russland besser und der EU schlechter gehe als erwartet.
"Menschen, die nicht wissen, ob sie männlich oder weiblich sind, sollten besser schweigen, bis sie ihre Identität endgültig geklärt haben", sagte Sacharowa.
Die EU selbst gleiche einem Bankrotteur, der sich hochwertigen Kraftstoff nicht mehr leisten könne. Russland finde dennoch neue Käufer und handele weiter mit seinem Kraftstoff, während europäische Unternehmen zunehmend ins Ausland abwandern.
"Nur ein einziges EU-Land verfügt über Atomwaffen, die anderen waren nie in der Lage, sie zu produzieren", so die Diplomatin weiter. Diese Länder haben nichts, worauf sie stolz sein können, und deshalb strahlen sie Wut aus, meint sie.
"All dies wurde von Borrell aus Neid und Hilflosigkeit gesagt", schlussfolgerte Sacharowa.
Die Äußerungen des "EU-Chefdiplomaten" erfolgen vor dem Hintergrund eines positiven, wenn auch schwachen Wirtschaftswachstums in Russland. Neuesten Daten des Internationalen Währungsfonds zufolge hat Russland hinsichtlich seiner Wirtschaftsstärke, nach Kaufkraftparität betrachtet, Deutschland überholt und nimmt Platz 5 der größten Volkswirtschaften der Welt ein. Im Mai war es auf Platz 8 geführt worden.
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