Von Joe Bessemer
Die einzigen beiden ukrainischen landgestützten Waffen mit einer Reichweite von bis zu 90 beziehungsweise 150 Kilometern zu normalen Mehrfachraketenwerfern degradieren, um hochwirksame Streumunition auf höchstens nur 45 Kilometer zu verschießen. So lautet der Vorschlag eines ehemaligen Offiziers des US-Militärs. Was wären die Konsequenzen eines solchen Schrittes und was bedeutet ein solcher Vorschlag?
Streumunition für die Mehrfachraketenwerfer M142 HiMARS und M270 MLRS/MARS an Kiew liefern – und schon ist der Krieg in der Ukraine mit einem Sieg Kiews beendet. Diesen Vorschlag brachte Daniel Rice ein, ein Hauptmann der US-Infanterie im Ruhestand und ehemaliger Sonderberater des Generalstabsleiters der ukrainischen Streitkräfte Valeri Saluschny. Ferner ist Rice Vorsitzender der American University Kiew.
Raketengeschosse mit Streugefechtsköpfen, die Bomblets des Typs M77 DPICM (Dual Purpose Improved Conventional Munition, dt.: verbesserte konventionale Zweizweck-Munition) auf das Zielgebiet herabhageln lassen, sollen dem ukrainischen Militär ein Überwinden russischer Befestigungen sowie die Bekämpfung der russischen Artillerie erleichtern. Diese Bomblets sind dank ihrem Aufbau mit Hohlladung gleichzeitig panzerbrechend und gegen ungeschützte Ziele wirksam, da sie auch über Splittermantel verfügen.
Rice zufolge sind die bereits an Kiew gelieferten und mit selbigen Bomblets bestückten Streugranaten für Haubitzen im Kaliber 155 Millimeter wegen ihrer geringen Reichweite von nur 25 Kilometern nicht genug. Außerdem sei die Bestückung von 88 pro Geschoss durchaus ausbaufähig. Beidem sei damit beizukommen, dass Washington die Lieferung entsprechender Trägergeschosse aus der sogenannten MFOM-Familie auch für die mit 227 Millimetern deutlich großkalibrigeren Mehrfachwerfer an das ukrainische Militär genehmige. Der Veteran des zweiten Irak-Krieges schwört förmlich auf die Wirksamkeit dieser Bomblets. In einem Gespräch mit dem Magazin Newsweek erklärt er:
"Als Offizier der US-Armee wäre ich nie ohne DPICM ins Gefecht gegangen. Niemals. Ich hätte sie gleich als Erstes angefordert. Und erhielte ich als Kommandeur den Befehl, ohne sie zu kämpfen, würde man das einen illegalen Befehl nennen und der Befehlsgeber hätte zurücktreten müssen."
Über die Wirksamkeit von Raketengeschossen der Reihe M26 in diesem Kaliber mit Streumunition besteht in der Tat kaum Zweifel. Jedes der Geschosse trägt entweder 512 (eigentlich 518) oder 644 besagter Bomblets. Damit steigt die Trefferquote und Wirksamkeit gegen ungeschützte Ziele und Infanterie in offenen Zick-Zack-Schützengräben ebenso wie gegen von oben nur wenig geschützte Ziele wie leichte Schützenunterstände, Panzer und Schützenpanzer. Zu solchen Zielen zählen aber auch Panzerhaubitzen. Rice geht es bei seinem Vorschlag sogar vorwiegend um Konterbatteriefeuer gegen die russische Rohrartillerie. Den von ihm beschriebenen Umständen nach scheint er dabei am meisten um den Frontabschnitt Saporoschje ganz im Süden besorgt, wo Russlands Militär seine Verteidigungslinien mit reichlich Artillerie geschützt und schwer befestigt hat. Auch mit kilometerbreiten Minenfeldern:
"Als ukrainisches Aufgebot, das ein Minenfeld von zwei Meilen Breite zu durchbrechen versucht, geht man in Meterschritten vorwärts. Da feuern Tausende russische Kanonen. Ununterbrochen. Man steht unter Feuer, versucht, durch das Minenfeld zu kommen. Die Landminen und auch die russischen Drohnen jagen alles Mögliche in die Luft. Und dann kommt noch das Feuer der russischen Artillerie. Man muss dann wenigstens die Artillerie beseitigen."
Laut Rice kann das ukrainische Militär dies jedoch nur schwer mit Hilfe der eigenen Rohrartillerie erledigen. Entweder stehe diese hinter den Ausgangspositionen des eigenen Angriffs und damit wegen der eigenen Reichweite von nur etwa 25 Kilometern zu weit, um die russische zu treffen, oder aber man müsse Panzerhaubitzen in der Angriffswelle mit ins Gefecht schicken. Hierbei laufe man aber Gefahr, diese sofort zu verlieren. Und eben dieses Risiko könne sich das ukrainische Militär nicht leisten, stellt der ehemalige Offizier im Gespräch mit Newsweek völlig richtig fest. Darum sei es notwendig, Kiew die 2.000 Stück der erwähnten Raketengeschosse mit Streugefechtsköpfen für die Mehrfachwerfer HiMARS und MLRS zu übergeben, die laut Rice in Deutschland ansonsten ohnehin unnütz lagerten und aktuell für teuer Geld entsorgt würden.
Damit wäre die Zeit, die ein russisches Geschütz samt Besatzung in Feuerposition verbringen und zur Feuereinwirkung gegen vorrückende ukrainische Aufgebote nutzen kann, drastisch verkürzt. Auch wäre die russische Artillerie dann überhaupt erst in Reichweite der ukrainischen, da die Geschosse, die hier besprochen werden, 32 beziehungsweise 45 Kilometer weit fliegen und eben nicht bloß 25. Nicht zuletzt – und im Newsweek-Artikel nicht erwähnt – erfordert der Einsatz von Streumunition mit Hilfe großkalibriger Raketenartillerie zu Zwecken des Konterbatteriefeuers keine so exakte Kenntnis der Position des Gegners. Daten, die ein Artillerieradar liefern kann, sind dafür mehr als hinreichend. Auch die Kosten dieser Geschosse sind viel niedriger, denn es fielen lediglich Ausgaben für die Wartung und den Transport in die Ukraine an, im Vergleich zu exorbitant teuren präzisionsgelenkten GMLRS und GLSDB (kleine Gleitbomben mit Raketenstart) derselben Familie. Die Letztgenannten können aber erstens genauso wie die weitaus billigeren M26 von der russischen Luftabwehr abgeschossen werden und erfordern zweitens genauere Kenntnis der Position des Ziels.
In Washington sieht man die Lieferung solcher Geschosse jedoch bislang als einen äußerst eskalationsgefährlichen Schritt. Laut Newsweek lehnt das Pentagon diesbezüglich jeden Kommentar ab. Die Skepsis der US-Führung bezüglich einer solchen Lieferung, die sich damit ein weiteres Mal bestätigt, könnte weitere Gründe haben außer der befürchteten Eskalationsgefahr mit Russland. Hier lohnt sich ein Blick auf ein paar Zahlen und Fakten.
Erstens:
Rice redet ausdrücklich von Raketengeschossen M26 mit 32 und M26A1 Extended Range MLRS mit 45 Kilometern Reichweite. Denn die von ihm angeführte Last von 512 (eigentlich 518) beziehungsweise 644 Bomblets je Streugefechtskopf weist gerade auf diese Geschosse hin. Dagegen haben die mit 60 Kilometern deutlich weiter fliegenden und per GPS gelenkten Präzisionsgeschosse M30, ebenfalls Träger von DPICM, erstens mit 404 Stück eine andere Last an dieser Streumunition. Zweitens werden oder wurden sie zumindest im US-Bestand derzeit auf den Standard M30A1 oder M31A1 mit unitären Sprengköpfen umgerüstet. Und drittens werden sie im Newsweek-Artikel nicht erwähnt.
Zweitens:
Die Anzahl der an Kiew gelieferten Mehrfachwerfer, die Raketengeschosse der MFOM-Familie verschießen, beläuft sich laut offener Quellen auf etwa insgesamt 53. Davon entfallen 38 auf die HiMARS-Systeme, die zwar nur ein Werferpaket (Pod) zu sechs Geschossen tragen können, dafür aber auf Radplattform deutlich mobiler sind als MLRS/MARS. Die letztgenannten sind als Kettenfahrzeuge trotz höherer Geländegängigkeit weniger mobil, tragen aber maximal zwei sechsfache Werferpakete. Davon dürften 15 Stück an Kiew geliefert worden sein. Eine gewisse Anzahl vor allem wohl der HiMARS wurde bereits vom russischen Militär zerstört.
Drittens:
Mehrfachwerfer, die Raketen der MFOM-Familie verschießen, haben im Ukraine-Krieg ihre größte Bedeutung als Plattformen zum Abfeuern von GMLRS und seit einiger Zeit auch GLSDB. Diese satellitengelenkten Präzisionsgeschosse aus US-Herstellung (im ukrainischen Arsenal finden sich Versionen der GMLRS mit einer Reichweite von 70 bis 90 Kilometern; GLSDB fliegt bis zu 150 Kilometer weit) sind die wichtigsten landgestützten hochmobilen Präzisionswaffen des ukrainischen Militärs – und die einzigen mit derartiger Reichweite. Durch ihren Einsatz und durch nichts Anderes sind die Mehrfachwerfer HiMARS im Verlauf des Ukraine-Krieges überhaupt erst so berühmt beziehungsweise berüchtigt geworden. Sie sind gleichsam ein Ersatz für "richtige" Gefechtsfeld-Lenkflugkörper, die auf der russischen Seite vor allem durch das ebenfalls hochmobile System Iskander mit dessen ballistischen Raketen und Marschflugkörpern von jeweils 500 Kilometern Reichweite vertreten sind, aber auch ducrh satellitengelenkte Präzisionsraketengeschosse mit 120 Kilometern Reichweite, die für den 300-Millimeter-Mehrfachwerfer Smertsch vorliegen.
Ohne diese Geschosse sind HiMARS wie MLRS lediglich Pendants des Systems BM-27 Uragan im ähnlichen Kaliber von 220 Millimetern und mit ähnlicher Reichweite von 35 Kilometern. (Über einen etwaigen Lenkflugkörper für dieses System, der eine größere Reichweite bedingen würde, ist derzeit nahezu nichts bekannt.) Von diesen mobilen Werfern noch sowjetischer Bauart hatte die Ukraine vor Beginn der russischen militärischen Sonderoperation 70 bis 80 Stück, je nach Quelle. Weitere 64, mindestens aber 56 Stück bekam Kiew aus dem Westen geliefert, indem die westlichen Regierungen diese Systeme von weiteren Nutzerstaaten geheim aufkauften und ebenso geheim in die Ukraine überführten. Nicht anders können zumindest Zahlen interpretiert werden, die von OSINT-Analytikern gesammelt und analysiert wurden. Hierbei gilt es zu bedenken: Im Schnitt zerstört das russische Militär mindestens fünf Uragan-Raketenwerfer der ukrainischen Streitkräfte pro Monat. Und deren bescheidene Reichweite ist der wichtigste Grund dafür, denn sie müssen beim Einsatz einfach zu nah an russische Artillerie, Aufklärer und Raketensysteme heranfahren und setzen sich daher höherer Gefahr aus als die bisher von der gut und gern doppelten Distanz aus operierenden HiMARS.
Weitreichende Konsequenzen – und mehr Fragen als Antworten
Eingedenk obiger drei Punkte stelle sich nun ein jeder die Frage: Was schlägt Hauptmann a.D. Daniel Rice da eigentlich genau vor, was bedeutet dies und was würde aus einer Umsetzung seines Vorschlags folgen?
Wesentlich lässt sich der Vorschlag auf etwas ganz Einfaches herunterbrechen: Das ukrainische Militär soll seine einzigen beiden Gefechtsfeld-Raketensysteme mit ordentlicher Reichweite degradieren – zurück zu normalen Mehrfachraketenwerfern mit eher mittelmäßiger Reichweite, um dabei aber hochgradig wirksame, billige und reichlich vorhandene Munition einzusetzen. Warum schlägt Rice das vor? Man würde doch annehmen, auch und gerade in der Lage, wie sie sich am Frontabschnitt Saporoschje eingestellt hat, wäre es für die Ukraine nach wie vor das Beste, aus HiMARS und MLRS weiterhin einfach die satellitengelenkten Präzisionsgeschosse GMLRS und GLSDB abzufeuern wie bisher.
Mehrere Gründe kommen dafür infrage, doch zuerst sollte etwas über die Personalie Daniel Rice gesagt werden. Sein Rang beim Ausscheiden aus dem US-Militär war, soweit dies bekannt ist, zwar nur der eines Captains – das deutsche Äquivalent wäre der Hauptmann. Dafür jedoch war er nicht nur einige Zeit ein Sonderberater des ukrainischen Generalstabsleiters Saluschny, sondern ist auch Mitbegründer und ein Ko-Vorsitzender der Thayer Leadership, eines US-Instituts für die Fortbildung von zivilen Führungskräften der obersten Etagen. Thayer scheint gute Verbindungen zu West Point, der wohl bekanntesten US-Militärakademie, zu unterhalten. Viele der heutigen Thayer-Dozenten haben noch als aktive Militärs dort unterrichtet, heißt es. Auch im Aufsichtsrat des Instituts sitzen einige US-Generäle im Ruhestand.
Dies dürfte erklären, warum ein so rangniederer Offizier zum Sonderberater eines ausgewachsenen Generalstabsleiters werden konnte, und sei es bloß in der Ukraine. Auch die Tatsache, dass ein Blatt wie die Newsweek einen "bloßen" Hauptmann zum Gespräch über dieses Thema einlädt, dürfte auf die Verbindungen von Rice zurückzuführen sein. Darüber hinaus dürfte dies bedeuten, dass er über die Interna im Pentagon besser informiert ist, als sein Rang vermuten lässt. Letztendlich heißt das aber: Rice ist mit seiner Ansicht nicht allein, sondern diese wird unter weitaus ranghöheren US-Offizieren geteilt. Und wahrscheinlich beileibe nicht nur unter ehemaligen Offizieren.
Gründe für ein Downgrade der "Wunderwaffe"
HiMARS und MLRS in ihrem Einsatz dergestalt abzustufen, wie Rice es vorschlägt, könnte man nur aus zwei Gründen. Erster möglicher Grund: Ukrainischen Truppen gelingt der Einsatz der bisher genutzten hochpräzisen Lenkgeschosse wegen der guten Luftabwehr sowie der intensiven und wirksamen elektronischen Kampfführung der russischen Streitkräfte nicht so recht. Es ist bekannt, dass vor allem die satellitengestützte Steuerung zumindest der GMLRS-Geschosse mit Hilfe von Störsendern dermaßen behindert werden kann, dass sie ihr Ziel um Hunderte von Metern verfehlen. Dies zeigte sich am deutlichsten, als russische Truppen die Stadt Cherson und die zuvor von ihnen kontrollierten Territorien des gleichnamigen Gebiets am rechten Ufer des Djnepr räumten, und zwar über die Brücke von Antonowka. Schlugen zuvor GMLRS-Raketen auf der Brücke ein, sofern nicht von der Luftabwehr abgefangen, so sank die Präzision der Raketen, die es durch die Luftabwehr schafften, ausgerechnet in den Tagen, als die russischen Einheiten sich auf das linke Dnjepr-Ufer zurückzogen, gen null. Hierauf machte seinerzeit General a.D. Andrei Guruljow aufmerksam, ehemals stellvertretender Befehlshaber des Bezirks Süd des russischen Militärs, heute im Verteidigungskomitee der Russischen Staatsduma. Nach ihrem Abzug sprengten die russischen Truppen die Brücke schließlich eigenhändig.
Auch könnten die russische Flugabwehr und elektronische Kriegsführung die Wirksamkeit ukrainischer Flugdrohnen beim Vervollständigen der zumindest kaum minutenaktuellen Aufklärungsdaten, die westliche Satelliten den HiMARS-Bedienungen liefern, stark einschränken.
Zweiter möglicher Grund: Es könnte Washington an Willen fehlen, Kiew weiterhin mit denselben Mengen an GMLRS und GLSDB zu beliefern wie bisher. Als einfachste Erklärung hierfür käme infrage, dass sie zu teuer sind, oder dass sie nicht schnell genug und nicht dauerhaft in den benötigten Mengen nachproduziert werden können.
In all diesen Fällen wären aus westlicher Sicht in der Tat Lieferungen der billigeren und in deutlich größerer Stückzahl vorhandenen Geschosse am besten nebst weiterer Mehrfachwerfer an Kiew notwendig, um ein Fehlen von Klasse, das sich da einstellt, mit Masse ausgleichen zu können. Doch als weitere Erklärung für das zweite Szenario käme auch infrage, dass das offizielle Washington den Einsatz seiner Mittel, also Gerät sowie Aufklärungsdaten im Ukraine-Krieg gegen Russland auch grundsätzlich und im Ganzen drastisch verringern wollen könnte. So verwies Stian Jenssen, der Stabsleiter unter NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, auf "kontinuierliche Diskussionen" bei der NATO darüber, wie man den Konflikt in der Ukraine beenden könne. In diesem Kontext betrachtet, könnte ein Herunterfahren der Militärhilfe an Kiew eine Aufgabe der Ukraine durch den Westen bedeuten. Immerhin hat Washington noch seine Konfrontation mit China vor sich, die es vorbereiten muss.
Oder aber diese Diskussionen könnten im Hinblick auf den Einsatz der US-Waffen bedeuten, dass die fortschrittlichen Lenkflugkörper GMLRS und vielleicht auch GLSDB statt an die Ukraine nun vorrangig an einen weiteren Nutzer der HiMARS-Mehrfachwerfer gehen sollen: Polen.
Polens Regierung ist schwer auf Krawall gegen Russland gebürstet. Auch ist sie gerade im Hinblick darauf Washington bis hin zur Hörigkeit ergeben. So erklärte Präsident Andrzej Duda unlängst: "Momentan kann der russische Imperialismus zu einem billigen Preis aufgehalten werden, weil keine US-Soldaten sterben." Nicht etwa "keine polnischen". Und passenderweise ist auch das Militär des Landes potenziell der größte Nutzer von HiMARS in der EU. Das offizielle Warschau bestellte 18 dieser Mehrfachwerfer sowie 468 sogenannte HiMARS launcher-loader module kits zur Installation auf Lkw-Chassis von Drittherstellern. Zusagen seitens der Hersteller wie der verantwortlichen Behörden in den USA erhielt Warschau bereits.
Am wahrscheinlichsten erscheint es jedenfalls, dass die USA ihre Strategie aufgeben, das ukrainische Militär weiter extensiv zu unterstützen und es mit Lieferungen billigerer Munition abspeisen wollen. Mit dem Ziel, Warschau die Zeit zu geben, sein Militär auf- und auszubauen, welches die USA für fähiger halten und dem sie in ihrem Stellvertreterkrieg gegen Russland auf dem Territorium der ehemaligen Ukraine größere Chancen einräumen. Denn wenn der Regisseur für die erste Szene eines Theaterstücks ein Gewehr an die Wand hängt, kann man sicher sein: Spätestens in der letzten Szene wird es schießen.
Klar ist jedoch, dass Kiew die neuen alten US-Raketen mit Streumunition nicht oder nicht nur auf dem Schlachtfeld einsetzen würde. Davon zeugen zahlreiche Kriegsverbrechen, die dieses Regime mit Hilfe nahezu aller anderen verfügbaren Waffen gegen Zivilisten in friedlichen Städten des Donbass und anderer russischer Grenzgebiete beging und begeht. Selbst gegen eigene kriegsgefangene Landsleute. Und wie auch immer es mit den satellitengelenkten Raketen weitergehen mag, auf den Vorschlag des Hauptmanns a.D. Dan Rice zur Streumunition fällt hier deshalb nur ein Gegenvorschlag ein:
Käpt'n, bleib' in deiner Badewanne.
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