In Großbritannien ging eine Comiczeichnung von einem Lkw der Kaffeehauskette Costa Coffee viral und führte zu einem Boykottaufruf gegen diese größte britische Kette. Die Zeichnung zeigt eine nicht eindeutig identifizierbare Gestalt in Shorts auf einem Surfbrett, die zwei sichtbare Narben von einer Brustentfernung trägt. Während Transaktivisten das Bild feiern, führt es bei vielen Briten zu blankem Entsetzen, und das zum Coca-Cola-Konzern gehörende Unternehmen sieht sich zahlreichen Erklärungen gegenüber, dort künftig keinen Kaffee mehr zu kaufen.
Das erinnert an die Reaktion, als die US-Biermarke Budweiser Bierdosen für eine Trans-Influencerin anfertigte und seitdem ihre Marktführerschaft verloren hat. Aber die Auseinandersetzung um die Zeichnung für Costa Coffee geht noch weiter.
So meldete sich James Esses, Mitgründer einer Gruppe von Therapeuten und Psychologen, die der Gender-Ideologie skeptisch gegenüberstehen: "Könntet ihr freundlicherweise erklären, warum ihr irreversible Operationen glorifiziert, die wegen einer Störung der psychischen Gesundheit an den gesunden Brüsten von Frauen vorgenommen werden?" Eine Feministin erinnerte daran, dass Costa Coffee noch vor wenigen Jahren in die Schlagzeilen geriet, weil eines der Cafés einer Mutter das Stillen verboten hatte. "Was daran wirklich erschreckend ist, ist, dass die Narben der Brustentfernung als eine Auszeichnung dargestellt werden, als cool."
Ein Sprecher der Kette erklärte: "Wir bei Costa Coffee feiern die Diversität unserer Kunden, Mitarbeiter und Partner. Wir wollen, dass jeder, der mit uns zu tun hat, die inklusive Umgebung erlebt, die wir schaffen, Leute ermutigen, sich willkommen zu fühlen, frei und stolz auf sich, ohne Scham. Der ganze Fries zeigt und feiert Inklusivität."
Auf Twitter, wo die Aufnahme des Lkw die Debatte auslöste, geht sie ebenfalls weiter.
"Beendet die blutige Verstümmelung von Kindern"
Die schärfsten Reaktionen kommen allerdings von jenen, die eine solche Operation, die das Bild herunterspielt, unfreiwillig erlitten haben. Selbsthilfeorganisationen von Brustkrebserkrankten waren sehr empört über diese Trivialisierung einer solchen Operation. Und auch das findet man auf Twitter:
"Jeder, der nichts Falsches an dem neuen Werbelogo von Costa findet, hat offenkundig weder selbst noch an Ehefrau, Mutter oder Tochter erlebt, welches Trauma eine Brustentfernung darstellt! Das trivialisiert den Schmerz, den das bei einer Frau auslöst und ist so, so beleidigend!"
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob sich diese Debatte in Großbritannien in ein ähnliches wirtschaftliches Problem verwandelt, wie das in den USA für Budweiser der Fall war.
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