Medien: Großbritannien bildet ukrainische Spezialkräfte für Operationen auf der Krim aus

Mehr als 2.000 ukrainische Soldaten sind in einem britischen Lager eingetroffen, um sich auf Einsätze auf der Krim vorzubereiten, berichtet der Sunday Express. Moskau hat wiederholt vor "Vergeltungsmaßnahmen" im Falle möglicher Angriffe auf die Krim gewarnt.

Das britische Militär bereitet eine Elitegruppe ukrainischer Kommandosoldaten (Spezialeinheiten zur Durchführung von Amphibien-, Aufklärungs- und Sabotageoperationen) auf Einsätze auf der Krim vor, wie der Sunday Express unter Berufung auf Quellen berichtet.

Mehr als 2.000 Soldaten sind in dem Lager in der Gegend von Dartmoor (in der Grafschaft Devon im Südwesten Englands) zur Ausbildung eingetroffen. Sie werden von Kommandos der Royal Marines ausgebildet. Den Gesprächspartnern der Zeitung zufolge werden die ukrainischen Spezialeinheiten bei der Offensive die "Speerspitze" bilden, während die anderen Einheiten gleichzeitig angreifen werden.

Nach Angaben des Sunday Express wird die Operation Luft-, Land- und Seeangriffe umfassen. Gleichzeitig werden gepanzerte Truppen versuchen, an anderer Stelle Verteidigungsanlagen zu durchbrechen. Die ukrainischen Streitkräfte werden durch Langstreckenraketen unterstützt, die von Großbritannien, den USA und Deutschland beschafft wurden, so die Zeitung.

Im April behauptete der Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kirill Budanow, dass die ukrainischen Streitkräfte im Frühjahr auf die Krim eindringen würden, während der Sprecher des ukrainischen Geheimdienstes, Andrei Jussow, im Juni sagte, dass dies geschehen werde, wenn es noch "warm" sei. Auf die Frage, warum Budanows Vorhersagen nicht eingetroffen seien, sagte Jussow, es handele sich um "Szenarien". Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij sagte, das ukrainische Militär werde die Krim in der Gegenoffensive zurückerobern.

Moskau hat wiederholt gewarnt, dass auf den Angriff auf die Krim eine harte Reaktion folgen würde. Nach den Worten Selenskijs bot der stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrats und ehemalige Präsident Russlands Dmitri Medwedew drei Optionen für eine Reaktion an. Dazu gehörten "Vergeltungsmaßnahmen" gegen Schlüsselfiguren in der ukrainischen Führung und "massive Zerstörung von Personal" der ukrainischen Armee bei ihrer Gegenoffensive.

Der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow sagte, eine Rückgabe der Krim an die Ukraine sei nicht vorstellbar. Er betonte:

"Sie ist ein integraler Bestandteil der Russischen Föderation."

Der russische Präsident Wladimir Putin hat wiederholt gesagt, dass die Bedingungen für eine Rückgabe der Krim an die Ukraine "nicht existieren und nicht existieren können". Putin bewertete die vorläufigen Ergebnisse der im Juni begonnenen Gegenoffensive Kiews als katastrophal für die Ukraine und verwies auf das Scheitern der Vorstoßversuche in alle Richtungen und die schweren Verluste der ukrainischen Streitkräfte.

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