Das Feuer auf dem Autofrachter "Fremantle Highway" konnte bis zum Mittwochabend nicht gelöscht werden. Das Schiff droht weiter zu sinken. Jetzt warnen erste Experten vor einer Umweltkatastrophe im Wattenmeer, wie die Bild berichtet.
Die Hauptsorge ist derzeit, dass das 200 Meter lange und 32 Meter breite Schiff mit 2.857 Autos an Bord, von denen 25 E-Fahrzeuge sein sollen, sinken könnte. Die Ladung samt Treibstoff könnte daher komplett auf den Meeresboden gelangen. Das sieht auch Jürgen Akkermann, der parteilose Bürgermeister der Nordseeinsel Borkum, so. Er meint:
"Das Schlimmste wäre, dass das Schiff sinkt und unkontrolliert Schadstoffe in das Meer gespült werden. … Das wäre der Worst Case."
Eine besondere Gefahr geht aus seiner Sicht sowohl von den E-Autos an Bord als auch von einem möglichen Austritt von Schweröl aus. Dem stimmt auch Thilo Mack von der Umweltschutzorganisation Greenpeace zu. Der Meeresbiologe betont: "Auslaufendes Schweröl wäre für das Ökosystem in der Deutschen Bucht eine Katastrophe. … Der Lebensraum von Milliarden Tieren wäre bedroht, das Öl wurde bis in den Schlick einsickern. Es würde Jahre kosten, den Schaden wieder zu beheben."
Der Küstenwache ist es gelungen, den Frachter mit einem Kabel an ihrem Schiff "Guardian" festzumachen. Ein Bergungsunternehmen hat dafür Spezialisten geholt. Laut Küstenwache wollen die Experten herausfinden, welche Möglichkeiten es gibt, um die "Fremantle Highway" abzuschleppen.
Das Schiff war unterwegs von Bremerhaven nach Port Said in Ägypten. Nach Erkenntnissen der Küstenwache soll der Brand in der Nacht in einem elektrischen Auto ausgebrochen sein. Von dort aus habe sich das Feuer anschließend rasch ausgebreitet. Gerade die E-Autos stehen den Löscharbeiten im Wege. Tobias Thiele, Pressesprecher der Deutschen Feuerwehrgewerkschaft, betont.
"Wenn gleich mehrere Autos nebeneinander brennen, wird der Brand fast unmöglich zu löschen, da wir nicht an die Batterie kommen und sie nicht kühlen können."