Ben Wallace: Britisches Militär soll dank "Kampflabor" in der Ukraine besser werden

Großbritannien werde neue Kampftechnologien schneller einsetzen und die Fähigkeiten seines Militärs verbessern können, wenn es aus dem Konflikt in der Ukraine gelernt habe. Dies sagte der britische Verteidigungsminister, Ben Wallace, bei einem Auftritt im Parlament.

Das Vereinigte Königreich sei dabei, aus Kampferfahrungen der Ukraine zu lernen, um seine eigenen Streitkräfte weiterentwickeln zu können. Dies sagte der scheidende Verteidigungsminister Ben Wallace am Dienstag, als er dem Parlament ein aktualisiertes Militärstrategiedokument vorlegte. Die Ukraine sei "auf tragische Weise zu einem Kampflabor" geworden, so der Minister weiter. Künftig wolle man sich darauf konzentrieren, die Lehren aus dem anhaltenden Ukraine-Konflikt in "unser Kerngeschäft" einzubringen. Das britische Militär werde "eine Kultur der Innovation" erkennen lassen, sagte Wallace und wies damit auf eine der vier wichtigen Modernisierungsrichtungen hin, die seine Behörde geplant habe. Der von ihm präsentierte Plan soll außerdem höhere Investitionen in das militärische Personal, eine engere Zusammenarbeit mit der Verteidigungsindustrie sowie eine Steigerung der Leistungsfähigkeit innerhalb der Behörde vorsehen.

Bei seinem Auftritt im Parlament erklärte Wallace, dass die von seiner Behörde präsentierten Maßnahmen es Großbritannien ermöglichen würden, rascher seine militärischen Fähigkeiten zu verbessern und diese weltweit flexibler einzusetzen. Dabei betonte er, dass die Aktivitäten Großbritanniens mit denen seiner Verbündeten verknüpft würden. Die britische Unterstützung für die NATO werde eisern bleiben, hieß es weiter.

Der ukrainische Verteidigungsminister, Alexei Resnikow, hatte zuvor in einem Online-Gespräch mit dem Direktor des Eurasia Centre der Denkfabrik "Atlantic Council" vorgeschlagen, die Ukraine als Testgebiet für NATO-Waffen gegen Russland zu nutzen. Resnikow sagte, die Ukraine sei "im Wesentlichen ein Testgelände" für modernes Kampfgerät, das die USA und ihre Verbündeten in das Land lieferten. Ihm zufolge würden jetzt viele Waffentypen unter realen Kampfbedingungen gegen die russische Armee getestet, die selbst über eine Reihe moderner Systeme verfügt.

Moskau hatte wiederholt betont, dass die USA und ihre Verbündeten durch die Waffenlieferungen an Kiew den Konflikt in der Ukraine hinauszögern würden. Alle im Zusammenhang mit der Militäroperation erklärten Ziele würden aber dennoch erreicht, so russische Vertreter.

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