Aktuellen Daten zufolge, die auf der UN-Webseite am Samstag veröffentlicht wurden, war die Europäische Union einer der Hauptnutznießer des Getreideabkommens. Auf die EU-Länder entfielen demnach insgesamt 12,4 Millionen Tonnen der landwirtschaftlichen Produkte. China erhielt von allen Ländern den größten Anteil an Agrarerzeugnissen – 7,96 Millionen Tonnen und damit fast ein Viertel der gesamten Lieferungen. An zweiter Stelle lag Spanien: An das Land gingen 5,98 Millionen Tonnen oder 18,22 Prozent der gesamten Lieferungen im Rahmen des Abkommens. Die Türkei landete mit 9,8 Prozent der Lieferungen an dritter Stelle, was etwa 3,2 Millionen Tonnen entspricht.
Unter den fünf Ländern, die am meisten vom Getreidedeal profitierten, sind ebenso Italien mit 2,1 Millionen Tonnen beziehungsweise 6,3 Prozent der Gesamtmenge und die Niederlande mit 1,9 Millionen Tonnen (5,9 Prozent). Nur Ägypten mit 1,55 Millionen Tonnen (4,7 Prozent) und Bangladesch mit 1,07 Millionen Tonnen (3,3 Prozent) nahmen noch über eine Million Tonnen an Lieferungen ab. Länder wie Afghanistan, Jemen, Somalia, Sudan und Äthiopien erhielten während der gesamten Laufzeit des Abkommens nur etwa 822.000 Tonnen (2,5 Prozent) der landwirtschaftlichen Produkte. Zu den größten Empfängern landwirtschaftlicher Erzeugnisse gehören auch Portugal, Belgien, Deutschland, Frankreich und Rumänien.
Das Getreideabkommen wurde im Juli 2022 zwischen Russland, der Türkei, der Ukraine und den Vereinten Nationen unterzeichnet. Die Vereinbarung sieht unter anderem die Ausfuhr von ukrainischem Getreide, Lebensmitteln sowie Dünger aus den ukrainischen Schwarzmeer-Häfen entlang eines sicheren Seekorridors vor. Der aus mehreren Teilen bestehende Deal beinhaltet zudem aus russischer Sicht wichtige Zugeständnisse des Westens. Dazu zählt zum Beispiel eine Aufhebung des Verbots der russischen Getreide- und Düngemittelexporte, die Aufhebung bestimmter Sanktionen im Bankensektor und beim Import von Landmaschinen oder die Wiederinbetriebnahme der russisch-ukrainischen Ammoniakleitung "Toljatti – Odessa". Das Abkommen läuft am 17. Juli aus.
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