Ungarn: Bizarrer Kinderporno-Skandal nach Ermittlungen gegen Antifa-"Hammerbande"

In Ungarn führten die Ermittlungen gegen ein Mitglied der ungarischen Antifa-Szene zu einem Kinderporno-Skandal. Ungarische Zeitungen berichteten, dass in der Nähe des Ortes, an dem sich ein Verdächtiger nun erhängte, Anzeichen eines merkwürdigen Rituals gefunden wurden.

In Ungarn hat sich ein Antifa-Aktivist das Leben genommen, nachdem die ungarische Polizei bei der Durchsuchung seiner Wohnung große Mengen kinderpornographischen Materials sichergestellt hatte. Auf der Festplatte des Laptops des Verdächtigen wurden laut Angaben der Polizei 70.000 entsprechende Aufnahmen gefunden, darunter 300 Videos, die besonders brutalen sexuellen Missbrauch von Kindern unter 12 Jahren und sogar im Kleinkindalter zeigen.

Laut Zeitungsberichten soll sich der verdächtige Mann in einem Wald in der Nähe der verlassenen Militäranlage Holdfény aus der Sowjetzeit Anfang der Woche erhängt haben, nachdem die Polizei angerückt war, um ihn festzunehmen. Hinweise auf ein Tötungsdelikt gebe es nach aktuellem Stand der Ermittlungen nicht.

In der Nähe der Stelle, an der der Mann Selbstmord beging, entdeckte die Polizei laut der Zeitung Metropol eine Spielzeugpuppe, die auf einer aus Steinen errichteten Feuerstelle angezündet worden war. Kommentatoren erinnerte die bizarre Szene an eine Art "Ritual".

Ermittlungen zum Umfeld der "Hammerbande"

Im Juni berichteten die ungarischen Zeitungen Metropol und Magyar Nemzet erstmals zu dem Fall, der mit der deutschen und österreichischen linksextremen Szene in Verbindung steht. So soll der Verdächtige in einem Szene-Café im Tiroler Innsbruck gearbeitet und Vorträge gehalten haben.

Die Polizei hatte gegen den Mann ermittelt, weil er im Verdacht stand, bei den Angriffen deutscher Antifa-Mitglieder auf mehrere Personen im Februar eine wichtige Rolle gespielt zu haben. Damals hatten sich in Budapest Rechtsextremisten zum sogenannten "Tag der Ehre" getroffen.

Wegen des Verdachts auf mehrfache, teils schwere Körperverletzung hatte die ungarische Polizei Fahndungen nach den beiden Leipzigern Moritz S. und Clara W. eingeleitet. Zusammen mit sechs bis acht weiteren Personen wurden auch Verbindungen zum Umfeld der Antifa-Aktivistin Lina E. aus Deutschland überprüft, die mittlerweile zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt wurde.

Verbindungen zur links-grünen "Szikra-Bewegung"

Ebenfalls brisant ist die Verbindung des Mannes zur Linken in Ungarn. So soll er Aktivist der links-grünen ungarischen Organisation "Szikra-Bewegung" gewesen sein. Bei seiner Lebensgefährtin soll es sich um eine Mitarbeiterin des ungarischen Abgeordneten András Jámbor handeln.

Die Magyar Nemzet bat Jámbor laut eigenen Angaben um eine Stellungnahme zu dem Fall, erhielt jedoch keine Antwort. Auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte Jámbor aber eine Erklärung, in der er mitteilte, dass er nichts mit dem Fall des mutmaßlichen Pädophilen zu tun habe. Anhaltspunkte, dass die Partnerin des Mannes in dessen mögliche Straftaten in Verbindung mit Kinderpornographie verwickelt war, bestünden laut der ungarischen Polizei nicht.

Um die Herkunft der kinderpornographischen Aufnahmen aufzuklären, würde aber weiter ermittelt. Laut der ungarischen Polizei müsse zudem geklärt werden, ob der Verdächtige an der Erstellung des Materials beteiligt war und ob er womöglich Dateien weitergegeben oder Komplizen gehabt hat. Die abgebildeten Kinder könnten immer noch in unmittelbarer Gefahr sein.

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