Zu den ersten Problemen kam es bereits in der vergangenen Woche. Die russische Straßenbaubehörde Rosawtodor erklärte die Schwierigkeiten damit, dass aufgrund der Urlaubssaison die Zahl der Reisenden und dementsprechend auch die Zeit für die Gepäckkontrolle gestiegen sei. Aus diesem Grund warnte das Verkehrsministerium alle Autofahrer, die aus der Region Krasnodar über die Krim-Brücke fahren, dass sie ihre Sachen für eine schnellere Kontrolle besser verpacken sollten. Trotzdem stieg das Stauaufkommen am Wochenende immer weiter an.
Am Montag habe der Stau bereits eine Länge von 16 Kilometern erreicht, berichtete der Radiosender Business FM. Vor Ort seien Ärzte und Rettungsteams im Einsatz. Freiwillige verteilen kostenloses Wasser. Die Wartezeit betrage mehrere Stunden, was bei den Touristen zwangsläufig zu Unmut führe.
Nach dem Anschlag auf die Krim-Brücke im Oktober 2022 wurden strengere Kontrollen an den Zufahrten eingeführt. Busse, Kleinbusse und Autos mit sperrigem Gepäck passieren einen Scanner, Passagiere mit leichtem Gepäck verlassen die Fahrzeuge und müssen durch einen Metalldetektor gehen. Darüber hinaus werden die Autos manuell inspiziert: unter anderem die Türen, die Motorhaube, der Kofferraum, das Handschuhfach, der Benzintank und weitere Teile. Erst dann darf das Fahrzeug weiterfahren. Wie die Zeitung Kommersant schreibt, betrage die Zeit für die Kontrolle eines Autos etwa sechs Minuten. Am 2. Juli erhöhte das Verkehrsministerium aufgrund der aktuellen Lage die Zahl der Mitarbeiter.
Der Vorsitzende des russischen Passagierverbandes, Kirill Jankow, wies darauf hin, dass dies die erste Touristensaison seit der Einführung strengerer Kontrollen auf der Krim-Brücke sei. Es gibt keine Flugverbindungen mit der Halbinsel, daher reisten viele Leute mit ihren eigenen PKW oder Bussen an. Ihm zufolge habe es im Juni keine Staus gegeben, weil viele Menschen die angekündigte Offensive der Ukraine befürchtet hätten.
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