Die ukrainischen Behörden beabsichtigen, in diesem Jahr bis zu 200.000 Drohnen verschiedener Bauart für die Streitkräfte des Landes zu kaufen. Dies gab Juri Schtschigol, der Leiter des ukrainischen Sonderdienstes für Kommunikation und Informationsschutz, der Drohnen für die ukrainischen Streitkräfte beschafft, gegenüber CNN bekannt. Er teilte mit:
"Wir brauchen sowohl billige als auch teure Drohnen. Drohnen mit verschiedenen Kommunikationsarten. Je mehr Modelle wir haben, je mehr Kommunikationskanäle wir haben, desto effektiver wird unsere Arbeit sein."
Nach Angaben von Schtschigol gibt es in der Ukraine etwa 30 Unternehmen, die Drohnen in Serie herstellen. Er fügte hinzu:
"Bislang haben wir Verträge über den Kauf von 2.000 Stück unterzeichnet, und das ist nur für ein paar Wochen. Jede Woche wird dieser Prozess ausgeweitet."
CNN zufolge sind in den letzten Jahren in der Ukraine Dutzende Unternehmen im Bereich der Entwicklung von Drohnen entstanden. Der Sender berichtete außerdem über den Besuch eines Korrespondenten auf einem Truppenübungsplatz in der Nähe von Kiew, wo in Anwesenheit des ukrainischen Ministers für digitale Transformation, Michail Fedorow, Drohnenhersteller ihre Maschinen im Rahmen einer staatlichen Ausschreibung vorführten.
Fedorow räumte ein, dass die Ukraine im Vergleich zum Beginn der Militäroperation über weniger Panzer, Flugzeuge und Raketen verfüge. Der "Game-Changer" seien jedoch Drohnen, die billig und relativ einfach zu produzieren seien. Dem Minister zufolge benötigt die Ukraine jetzt "Zehntausende" von FPV-Drohnen pro Monat, die ferngesteuert werden können. Laut CNN hat die Regierung zur Versorgung der ukrainischen Streitkräfte Anreize für die Hersteller in Form von Steuererleichterungen und einer Lockerung der Einfuhrbeschränkungen geschaffen.
Drohnen wurden bereits wiederholt bei Angriffen eingesetzt, für die die russischen Behörden Kiew verantwortlich machen. Anfang Mai explodierten zwei Drohnen über dem Senatspalast im Kreml. Später im selben Monat kamen mehrere Drohnen bei einem Angriff auf Wohnhäuser in Moskau zum Einsatz. Auch in den Gebieten Krim, Belgorod, Kursk und Brjansk waren Drohnen, die zum Teil mit Sprengstoff bestückt waren, an Angriffen beteiligt. Mehr als 20 Gebiete in Russland haben in der Folge dieser Ereignisse den Einsatz von Drohnen verboten.
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