Eine Reihe französischer Fußballprofis hat sich in Frankreich den Zorn des Sportministeriums zugezogen, weil sie sich weigerten, an einer jährlichen ligaweiten Kampagne gegen Homophobie teilzunehmen, berichteten französische Medien.
Am vergangenen Wochenende wurden alle Mannschaften in Frankreichs erster und zweiter Liga aufgefordert, als Teil dieser Kampagne Trikots zu tragen, die Rückennummern in Regenbogenfarben zeigten. Spieler aus mehreren Vereinen, darunter Zakaria Aboukhlal vom FC Toulouse und Mostafa Mohamed aus Nantes, wurden aus der Aufstellung gestrichen, nachdem sie sich geweigert hatten, die Trikots zu tragen.
Aboukhlal, der Marokkaner ist, schrieb in den sozialen Netzwerken, dass er "die Entscheidung getroffen habe, an dem Spiel nicht teilzunehmen", das am Wochenende anstand, und merkte an, dass er "den höchsten Respekt vor jedem Individuum" habe, "ohne ihre persönlichen Entscheidungen, ihr Geschlecht, ihre Religion oder ihren Hintergrund zu bewerten. Es ist ein Prinzip."
"Respekt ist ein Wert, den ich sehr hoch halte. Das gilt bezogen auf andere, aber auch auf meine eigenen Überzeugungen. Ich denke nicht, dass ich die richtige Person bin, um an dieser Kampagne teilzunehmen", schrieb er und bat darum, man möge seine Entscheidung respektieren.
In Erwiderung forderte die französische Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra, dass die Spieler, die sich weigerten, an der Kampagne gegen Homophobie teilzunehmen, von ihren jeweiligen Vereinen gestraft würden.
"Ich bereue es zutiefst, dass sich nicht 100 Prozent der Spieler Frankreichs in dieser Botschaft der Nicht-Diskriminierung wiederfinden können", sagte Oudéa-Castéra am Sonntag. Sie fügte hinzu, es sei die "Verantwortung der Vereine", Maßnahmen gegen die Athleten zu ergreifen, die sich weigerten, an der Antidiskriminierungskampagne teilzunehmen, die alle Klubs umfasste.
Regierungssprecher Olivier Véran rügte ebenfalls die Entscheidung der Spieler und nannte ihre Weigerung, die LGBTQ-Trikots anzuziehen, "anachronistisch".
"Ich habe vorher einen Artikel gelesen, in dem jemand, ein Trainer, glaube ich, sagte, Homophobie sei eine Meinung: Nein, sie ist ein Verbrechen", sagte er zum Fernsehkanal France 2.
Sportorganisationen rund um die Welt haben in den vergangenen Jahren ihre Athleten ermuntert, an ähnlichen LGBTQ-Kampagnen teilzunehmen. Einige Athleten haben sich geweigert, daran teilzunehmen, und auf ihren persönlichen Glauben verwiesen.
Anfang des Jahres handelte sich der 26-jährige Iwan Proworow, ein russischer Verteidiger für die Philadelphia Flyers in der NHL, Kritik ein, als er aus einem Aufwärmen vor dem Spiel ausstieg, weil er dort zur Unterstützung der Pride-Bewegung einen regenbogenfarbigen Trainingsanzug hätte tragen müssen.
Proworow erklärte, auch wenn er "jedermanns Wahl" respektiere, dass er sich entscheide, "mir selbst und meiner Religion treu zu bleiben". Dennoch löste seine Entscheidung Empörung in den Kreisen der NHL aus; eine Reihe Kritiker forderten die Entfernung des Russen aus dem Klub und sogar seine Abschiebung aus den USA.
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