Auch dieses Jahr haben sich in vielen Städten und an unzähligen Orten in Europa Tausende Europäer, die noch nicht geschichtsvergessen sind, versammelt, um an die Zerschlagung des Hitlerfaschismus vor 78 Jahren zu erinnern. Wir können nur einen beispielhaften Überblick bringen. Die Tausenden, die sich darin nicht wiederfinden, mögen dies entschuldigen.
Im deutschen Frankfurt am Main nahmen Hunderte am "Unsterblichen Regiment" teil und zogen mit den Bildern ihrer Vorfahren, die im Zweiten Weltkrieg auf Seiten der Antifaschisten kämpften, durch die Straßen.
In Köln versuchten ukrainische Aktivisten und vereinzelte russische "liberale" Oppositionelle, den Demonstrationszug des "Unsterblichen Regiments" zu stören. Erfolglos.
In Leipzig legte in diesem Jahr die offizielle Delegation der Stadt, die im vergangenen Jahr in einer unwürdigen, ja peinlichen Aktion einen Bogen um das sowjetische Ehrenmal auf dem Ostfriedhof machte, wieder Blumen und Kränze an diesem nieder. Die Situation bereicherte ein selbstgemachtes Plakat unbekannter Urheberschaft, das an der Umzäunung angebracht war und von der NATO forderte, ihre Finger von Russland zu lassen.
Die in Leipzig lebenden Russen und Russlanddeutsche versammeln sich traditionell erst am 9. Mai auf dem Ostfriedhof, um der gefallenen sowjetischen Soldaten zu gedenken.
Die Teilnehmer des "Unsterblichen Regiments" im sizilianischen Catania, Einheimische und Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion, stimmten alle in das Partisanenlied "Bella Ciao" ein.
In der österreichischen Hauptstadt Wien kamen Hunderte zum sowjetischen Denkmal am Schwarzenbergplatz. Unter den Porträts von Kriegsveteranen waren auch diejenigen des im KZ Mauthausen zu Tode gefolterten sowjetischen Generals Karbyschew und der Volksheldin Soja Kosmodemjanskaja.
Das "Unsterbliche Regiment" in der griechischen Hauptstadt Athen ließ es sich nicht nehmen, an der US-amerikanischen Botschaft vorbeizudefilieren. Ob sich in den Herzen der Botschaftsmitarbeiter etwas rührte?
In Rom erinnerten die Feiernden auch an die italienischen Antifaschisten Edi Ongaro und Elia Putzolu, die beide ihr Leben für die Freiheit des Donbass ließen.
In Madrid filmte der im spanischen Exil lebende ukrainische Journalist, Blogger und Oppositionspolitiker Anatoli Schari einen Demonstrationszug mit besonders vielen russischen und sowjetischen Fahnen.
Als Fake erwiesen hat sich dagegen die Meldung, die sich den ganzen Montagvormittag in russischen sozialen Netzwerken wie ein Lauffeuer verbreitete. Angeblich hätte jemand das Banner des Sieges, das ist eine Replik der Divisionsfahne, die nach der Erstürmung des Reichstags in der Nacht zum 1. Mai 1945 über diesem wehte, auf dem Reichstagsgebäude, dem Sitz des Deutschen Bundestages, gehisst. Schön wäre es angesichts der peinlichen Bestrebungen der Berliner Polizei, ausgerechnet das Siegesbanner sowie sowjetische Fahnen und Lieder, die Fahnen und Lieder der Sieger und Befreier von damals, zu verbieten. Leider hat sich das doch niemand getraut, nicht einmal ein linker Bundestagsabgeordneter.
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