Die Versuche der Ukraine, den Getreidekorridor des Schwarzen Meeres für Terroranschläge auf der Krim und Russland auszunutzen, können nicht toleriert werden. Das erklärte der stellvertretende russische Außenminister Sergei Werschinin in einem am Samstag veröffentlichten Exklusivinterview mit RT.
Nach Gesprächen mit dem UN-Handels- und Entwicklungschef über die Erneuerung des von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelten Getreideabkommens mit der Ukraine, das am 18. Mai ausläuft, signalisierte Werschinin, dass Russland mit der Art und Weise, wie das Abkommen umgesetzt wird, nicht zufrieden ist.
Er sagte, dass sich die Gespräche zwar als nützlich erwiesen hätten, da sie es ermöglichten, die Fortschritte zu messen. Russland sei aber "mit den Fortschritten nicht zufrieden".
Werschinin erklärte, dass der Teil des Abkommens, der die Freigabe der ukrainischen Getreideexporte über das Schwarze Meer vorsieht, zu "echten Ergebnissen" geführt habe, aber nicht ohne Vorbehalte.
"Wir machen darauf aufmerksam, dass das Getreide ... wahrscheinlich in die am weitesten entwickelten Länder exportiert wird ... Aber genau die Idee, die vom UN-Generalsekretär [António Guterres] vorgebracht wurde, um die Ernährungssicherheit in der Welt zu gewährleisten, wird nicht wirklich umgesetzt."
Werschinin betonte zudem, die Parteien des Abkommens arbeiteten am internationalen humanitären Korridor für den Getreideexport, "aber jeder weiß, dass er von der ukrainischen Seite leider insbesondere dazu genutzt wurde, Terroranschläge gegen Sewastopol zu organisieren, was absolut inakzeptabel ist".
Der stellvertretende Außenminister hob das Potenzial Russlands bei der Gewährleistung der globalen Ernährungssicherheit hervor:
"Es ist bekannt, dass viele Länder der Welt davon profitieren werden, wenn wir Hindernisse für unsere Agrarexporte und für den Export unserer Düngemittel beseitigen."
Das im vergangenen Juli abgeschlossene Getreideabkommen mit der Ukraine ist seitdem auf verschiedene Hindernisse gestoßen. Russische Beamte haben sich wiederholt darüber beschwert, dass das Abkommen zwar die ukrainischen Getreideexporte freigegeben hat, aber die Lieferungen russischer Lebensmittel und Düngemittel an die Weltmärkte nicht erlaubt, hauptsächlich wegen der westlichen Sanktionen.
Das Abkommen war auch durch mehrere ukrainische Angriffe über den Getreidekorridor getrübt worden, was dazu geführt hatte, dass Russland seine Teilnahme an dem Abkommen im Oktober 2022 kurzzeitig ausgesetzt hatte.
Im April teilte das russische Verteidigungsministerium mit, dass die Ukraine ihr Versprechen gebrochen habe, den Getreidekorridor nicht für militärische Zwecke zu nutzen. Zuvor hatten mehrere unbemannte Boote zweimal die Stützpunkte der Schwarzmeerflotte in Sewastopol sowie die zivile Infrastruktur angegriffen, was die Erneuerung des Abkommens bedrohen könnte.
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