Frankreich brennt: Millionen auf den Straßen, Innenstädte in Flammen, Hunderte Verletzte

In Frankreich sind am Donnerstag mehr als eine Million Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Rentenreform zu protestieren. Während eines eintägigen landesweiten Arbeiterstreiks kam es in Paris und anderen Städten zu gewalttätigen Ausschreitungen.

Nach Angaben der Gewerkschaften gingen im ganzen Land etwa 3,5 Millionen Menschen auf die Straßen, während die Behörden 1,08 Millionen zählten. Die Proteste vom Donnerstag gelten als die heftigsten seit dem Beginn des Widerstands gegen die Reform.

In der südwestfranzösischen Stadt Bordeaux setzten Demonstranten den Eingang des Rathauses in Brand. Ähnliche Vorfälle ereigneten sich in der Hauptstadt, die am stärksten von den Unruhen betroffen war. Videoaufnahmen zeigen zahlreiche von Demonstranten gelegte Brände. Die Behörden sprechen von 903 Feuern in ganz Paris. Einige Demonstranten schlugen die Fenster eines McDonald's ein und randalierten auf den Straßen. Laut Behördenangaben vom Freitagmorgen wurden landesweit 457 Personen festgenommen, die meisten davon in Paris.


Die Polizei setzte Tränengas ein und ging massiv gegen die Demonstranten vor. Das Innenministerium setzte 12.000 Polizeibeamte ein, 5.000 davon allein in der Hauptstadt. 123 Polizisten wurden dabei verletzt. Die schweren Ausbrüche von Polizeigewalt gegen Demonstranten riefen auch bei Amnesty International Empörung hervor.

"Die französischen Behörden müssen die Sicherheit der Demonstranten gewährleisten und von unnötiger oder übermäßiger Gewaltanwendung absehen", hieß es auf Twitter.

Das Anliegen der Demonstranten hat sogar die Solidarität einiger Feuerwehren auf sich gezogen, wie einige in den sozialen Medien gepostete Bilder bezeugen.

Unterdessen erklärte der französische Präsident Emmanuel Macron am Mittwoch, dass er trotz des starken Widerstands in der Bevölkerung an den Plänen zur Erhöhung des Rentenalters festhalten werde.

"Das ist im besten Interesse des Landes", sagte er.