Verdacht auf Spionage für Russland: Polnischer Inlandsgeheimdienst ABW nimmt neun Ausländer fest

Angesichts der Spannungen zwischen Russland und dem Westen wegen der Ukraine-Krise haben auch Geheimdienste offenbar mehr zu tun. Jüngst haben die polnischen Sicherheitsbehörden neun Menschen festgenommen, die angeblich für Russland spioniert sowie Sabotageakte vorbereitet haben sollen.

Die die polnische Agentur für Innere Sicherheit (ABW) hat neun Ausländer wegen angeblicher Zusammenarbeit mit russischen Geheimdiensten festgenommen. Wie der polnische Innenminister Mariusz Kamiński bei einem Pressebriefing am Donnerstag behauptete, seien die Verdächtigen nachrichtendienstlichen Aktivitäten gegen das EU-Land nachgegangen. Darüber hinaus hätten sie im Auftrag der russischen Aufklärungsdienste Sabotageakten vorbereitet. Der Minister gab die Umstände der Festnahmen und die Staatsangehörigkeiten der Verdächtigen nicht bekannt. Er sagte lediglich:

"Die Festgenommenen sind Ausländer von jenseits der Ostgrenze."

Sechs von ihnen seien auf einen Gerichtsbeschluss hin vorübergehend inhaftiert. Die Staatsanwaltschaft habe sie wegen Spionage für Russland und Beteiligung an einer organisierten kriminellen Vereinigung angeklagt. Eine Entscheidung im Fall von drei weiteren, am Mittwoch festgenommenen Personen stehe noch aus.

Kamiński zufolge hätten die ABW-Beamten im Rahmen des Einsatzes Kameras und GPS-Geräte beschlagnahmt, die auf Transporten von Hilfslieferungen für die Ukraine angebracht werden sollten. Der Behörde lägen Beweise dafür vor, dass die Verdächtigen regelmäßig von russischen Sonderdiensten entlohnt worden wären.  

Ein Kommentar von russischer Seite liegt zunächst nicht vor. 

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