Lettisches Gericht verlängert U-Haft für Journalisten Marat Kassem um zwei Monate

Der Anfang des Jahres verhaftete Journalist und Chefredakteur der Nachrichtenplattform "Sputnik Litauen" bleibt für weitere zwei Monate in Untersuchungshaft. Das hat das zuständige Gericht in Riga am Montag entschieden. Dem Journalisten wird "Umgehung von Sanktionen" durch seine berufliche Tätigkeit vorgeworfen.

Das zuständige lettische Gericht in Riga hat den Antrag der Verteidigung des Journalisten Marat Kassem auf Aufhebung des Haftbefehls oder Umwandlung der Untersuchungshaft in eine weniger einschneidende Maßnahme abgelehnt. Kassem bleibt für zwei weitere Monate in Haft, berichtet Sputnik Litauen, dessen Chefredakteur der inhaftierte Journalist ist.

"Das Gericht hat einen Antrag auf Änderung der  freiheitsentziehenden Maßnahme gegen den Chefredakteur von Sputnik Litauen abgelehnt. Marat wird für weitere zwei Monate im Zentralgefängnis von Riga bleiben, danach erst kann er die Haft erneut überprüfen lassen", heißt es in dem Bericht.

Der Chefredakteur von Sputnik Litauen war Ende letzten Jahres in Lettland festgenommen worden, wohin er aus familiären Gründen gereist war. Am 5. Januar ordnete ein Gericht in Riga Untersuchungshaft gegen den Journalisten an. Seitdem befindet sich Kassem unter teils unzumutbaren Haftbedingungen im Rigaer Zentralgefängnis. Ihm wird "Umgehung von Sanktionen" vorgeworfen, wobei klar ist, dass damit seine berufliche Tätigkeit als Chefredakteur gemeint ist. 

Kassem ist lettischer Staatsbürger, lebt seit einigen Jahren in Moskau und arbeitet für die Mediengruppe Rossija Sewodnja

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