Um mehr Geld für das Militär zur Verfügung zu haben, hat die dänische Regierung den "Store Bededag" ("Großer Bettag"), einen Feiertag, der seit dem Jahr 1618 gefeiert wird, abgeschafft. Grund für die Streichung sind die Pläne der Regierung, die Produktivität zu erhöhen, um mehr Geld für das Militär ausgeben zu können. Der Store Bededag findet traditionell am vierten Freitag nach Karfreitag statt und ist einer der drei Frühlingsfeiertage in Dänemark. Da er in die Lücke zwischen den Osterfeiertagen und der Sommerpause im Juli fällt, ist der Feiertag in der dänischen Bevölkerung recht beliebt, doch in diesem Jahr können die Dänen den freien Tag wohl zum letzten Mal genießen.
Ministerpräsidentin Mette Frederiksen erklärte im Parlament, dass unter anderem in den Bereichen Militär, Sicherheit und "grüne Transformation" erhebliche Mehrausgaben anstünden und es keinerlei finanziellen Spielraum mehr gebe. Nach einer langen Debatte und einer Abstimmung wurde die Abschaffung des Feiertags beschlossen. Von den Abgeordneten stimmten 95 dafür und 68 dagegen.
Als Folge der Entscheidung bekommen Arbeitnehmer eine Gehaltszulage von 0,45 Prozent des Jahresgehalts. Durch den zusätzlichen Arbeitstag sollen drei Milliarden dänische Kronen (rund 400 Millionen Euro) extra in die Staatskassen fließen. Das Geld soll vor allem dem Militär zugutekommen, denn die dänische Regierung will das Zwei-Prozent-Ziel der NATO vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs bereits 2030 statt 2033 erreichen.
Weiter erklärte die sozialdemokratische Ministerpräsidentin, es sei kein Problem, einen Tag länger zu arbeiten. Dänemarks Bevölkerung zeigte sich jedoch deutlich weniger begeistert. In Kopenhagen kam es zu Protesten. Aus einer Umfrage geht laut der Copenhagen Post hervor, dass 70 Prozent der Dänen gegen die Abschaffung des Feiertages sind und nur 19 Prozent dafür. Von den Befragten hatten 11 Prozent keine Meinung dazu.
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