Lukaschenko: Bei Aggression aus Kiew sind wir bereit, in den Krieg zu ziehen

Alexander Lukaschenko hat während eines Gesprächs mit Journalisten die Bedingungen für eine Teilnahme seines Landes an den Kriegshandlungen in der Ukraine genannt. Minsk sei bereit, sich nur im Falle einer Aggression zu beteiligen, sagte der weißrussische Präsident.

Er sei bereit, gemeinsam mit Russland nur unter einer Bedingung in der Ukraine zu kämpfen: Wenn ein ukrainischer Soldat das weißrussische Staatsgebiet betritt, "um mein Volk zu töten", sagte Alexander Lukaschenko am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Sein Militär werde auf solche Handlungen scharf reagieren, warnte er gegenüber der Nachrichtenagentur BelTA:

"Dann nimmt der Krieg einen ganz anderen Charakter an."

Auf die Frage, ob eine Aggression vonseiten Weißrusslands möglich sei, antwortete er:

"Wir sind friedliche Menschen. Wir wissen, was Krieg ist. Wir wollen keinen Krieg. Und wir werden auf keinen Fall unsere Truppen in die Ukraine schicken. Es sei denn, sie begehen von dort aus eine Aggression gegen das weißrussische Gebiet."

Das Vorgehen Russlands wolle er nicht als "Invasion" bezeichnen, sagte Lukaschenko. Er machte die Ukraine und die westlichen Länder für den Ausbruch des Krieges verantwortlich. Gleichzeitig rief er zu Friedensgesprächen auf:

"Wenn Sie Frieden in der Ukraine wollen, lassen Sie uns ab morgen über Frieden verhandeln. Und die Kanonen werden aufhören zu schießen."

Moskau sei zwar ein Verbündeter von Minsk, dennoch habe Russland seinen Nachbarn nie aufgefordert, einen Krieg gegen die Ukraine zu führen. Zu Befürchtungen der Bevölkerung, dass ihre Kinder mobilisiert werden könnten, betonte Lukaschenko: "Jeder vernünftige Weißrusse versteht, dass ich das nicht tun werde." Er wies darauf hin, dass er selbst drei Söhne hat. "Wir werden keine Mobilmachung ankündigen. Die Weißrussen können in dieser Hinsicht absolut beruhigt sein", versicherte das Staatsoberhaupt.

Zuvor hatte der 68-Jährige erklärt, dass sein Militär nicht an den Kampfhandlungen in der Ukraine beteiligt sei und Moskau über genügend Kräfte verfüge, um alleine zu kämpfen. Gleichzeitig versuche der Westen mit allen Mitteln, Weißrussland in den Konflikt hineinzuziehen, betonte er.

Lukaschenko wird sich am Freitag mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin treffen. Über ein mögliches Treffen der beiden hatte zuvor Kremlsprecher Dmitri Peskow berichtet. Ihm zufolge wird ein "ausführliches Gespräch" erwartet. Zuletzt trafen sich Putin und Lukaschenko im Dezember 2022.

Mehr zum Thema - EU-Parlament fordert Sondergerichtshof gegen Russland und Weißrussland