Großflächiger Internetausfall in Italien

In Italien kam es am Sonntag zu großflächigen Internetausfällen. Betroffen sind vor allem größere Städte, die landesweite Konnektivität liegt bei 26 Prozent des normalen Niveaus. Ein Hackerangriff wird derzeit ausgeschlossen, es handle sich um ein technisches Problem.

In Italien ist es am Sonntag zu großflächigen Internetausfällen gekommen. Seit dem Morgen haben Kunden des Telekommunikationsunternehmens TIM S.p.A Probleme mit ihrer Internetverbindung. In den meisten Fällen betrifft dies das Festnetz, teilweise werden aber auch Probleme aus dem Mobilfunknetz gemeldet. Zuvor hatten die italienischen Tageszeitungen La Stampa und La Nazione darüber berichtet.

Betroffen sind demnach vor allem größere Städte, darunter Turin, Mailand, Bologna, Genua, Florenz, Perugia, Rom, Neapel, Bari, Catania und Palermo. Der Downdetector, der die Störungen des TIM-Netzes anzeigt, verzeichnete gegen 13:00 Uhr mehr als 8.000 Meldungen. Ein Sprecher des Telekommunikationsunternehmens teilte gegen 15 Uhr mit, dass es ein "internationales Verbindungsproblem" gebe. Momentan werden Analysen durchgeführt, um das Problem zu lösen, Techniker seien im Einsatz.

Ein Hackerangriff werde derzeit ausgeschlossen, man gehe von einem rein technischen Problem aus. Auch nach Angaben von NetBlocks, einer britischen Webseite für Cybersicherheit, befinde sich Italien mitten in einem größeren Internetausfall, die landesweite Konnektivität liege bei 26 Prozent des normalen Niveaus.

"Bestätigt: #Italien befindet sich inmitten eines größeren Internetausfalls, der sich stark auf den führenden Betreiber Telecom Italia auswirkt; Echtzeit-Netzdaten zeigen, dass die landesweite Konnektivität bei 26 % des normalen Niveaus liegt; der Vorfall dauert an."

Nachtrag:

Mittlerweile gab die italienische Agentur für Cybersicherheit (ACN) bekannt, dass ein großangelegter Hackerangriff am Sonntag die Webseiten mehrerer Organisationen und Institutionen in Italien lahmgelegt hätte. Bisher sei allerdings immer noch unklar, ob die Störungen bei TIM mit dem Hackerangriff zusammenhängen.

Der Angriff erfolgte weltweit und belastete laut ACN neben Italien auch andere Länder wie Frankreich, Finnland, Kanada und die USA. Die Behörde berichtete von Ransomware-Angriffen, die die betroffenen IT-Systeme verschlüsseln und unbrauchbar machen, bis ein Lösegeld gezahlt wird. Techniker haben laut der Behörde bereits mehrere Dutzend nationaler Systeme untersucht und die Angriffe festgestellt. Zudem gebe es eine Reihe weiterer ungeschützter Systeme, die unbedingt aktualisiert werden müssten. Ziel des Angriffs waren laut Nachrichtenagentur Ansa VMware ESXi-Server.

Die von den Angreifern ausgenutzte Schwachstelle wurde bereits in der Vergangenheit vom Hersteller behoben, aber nicht bei allen Servern seien entsprechende Korrekturen vorgenommen worden. Als Erstes bemerkt wurde der Hackerangriff zwar in Frankreich, inzwischen gebe es weltweit aber einige Tausend gehackter Server. Am Donnerstag war bereits das römische Energieunternehmen ACEA einem Hackerangriff zum Opfer gefallen. Zur Attacke bekannte sich die Hacker-Gruppe Black Basta.

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