Wagner-Chef Prigoschin: Heftige Kämpfe um jedes Haus und jede Straße in Artjomowsk

Jewgeni Prigoschin, Chef der Wagner-Gruppe, berichtet von heftigen Kämpfen um jede Straße und jedes Haus in Artjomowsk (ukrainisch Bachmut). Ihm zufolge zieht sich das ukrainische Militär weder in den nördlichen noch in den südlichen oder östlichen Stadtteilen zurück.

Der Gründer des privaten Militärunternehmens Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat erklärt, dass in Artjomowsk (ukrainisch Bachmut) heftige Kämpfe stattfinden, wobei die ukrainischen Streitkräfte "bis zum letzten Mann" kämpfen. Dies berichtete der Pressedienst von Prigoschin auf seinem Telegram-Kanal. Prigoschin erklärte:

"Die ukrainischen Streitkräfte ziehen sich nicht zurück. Sie kämpfen bis zum letzten Mann. In den nördlichen Vierteln von Artjomowsk wird um jede Straße, jedes Haus, jedes Treppenhaus gekämpft. (…) Dieser [Rückzug] findet weder in den nördlichen noch in den südlichen noch in den östlichen Vierteln statt."

Artjomowsk liegt nördlich von Gorlowka und dient als wichtiger Verkehrsknotenpunkt für die Versorgung des ukrainischen Truppenverbands im Donbass.

Am 2. Februar schrieb Bloomberg, dass US-amerikanische und europäische Beamte einen Rückzug der ukrainischen Streitkräfte aus Bachmut vorhersagen, aber glaubten, dass dies keine strategischen Auswirkungen auf den Verlauf der militärischen Operationen haben werde.

Prigoschin forderte den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij auf, Artjomowsk nicht aufzugeben. Er sagte zu Selenskij:

"Artjomowsk ist das wichtigste Ereignis in diesem Krieg. Wir müssen weiter kämpfen, sonst würden Sie Feigheit zeigen und werden nicht mehr geachtet."

Prigoschin fügte hinzu, dass das ukrainische Volk die Übergabe der Stadt an eine private Militärstruktur "nicht verzeihen" werde.

Im Anschluss an das Gipfeltreffen zwischen der Ukraine und der EU behauptete Selenskij, dass die Ukraine so lange wie möglich um Artjomowsk kämpfen werde und dass "niemand die Stadt aufgeben wird". Michail Podoljak, Berater des Leiters des ukrainischen Präsidialamtes, wies auf den "enormen Preis" für den Erhalt von Artjomowsk hin, aber es sei unmöglich, die Stadt aufzugeben, da es sich um "unsere Häuser" und nicht nur um Territorien handele.

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