Medienbericht: Erste Leopard-Panzer in Nikolajew gesichtet

Nach Angaben des russischen Kriegsberichterstatters Semjon Pegow sind deutsche Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 auf den Straßen der südukrainischen Stadt Nikolajew gesichtet worden. Eine offizielle Bestätigung gibt es bisher nicht.

Der russische Militärkorrespondent Semjon Pegow hat auf seinem Telegram-Kanal WarGonzo mit Verweis auf eigene Quellen berichtet, dass Leopard-2-Kampfpanzer aus deutscher Produktion auf den Straßen der südukrainischen Stadt Nikolajew gesichtet worden seien. Eine offizielle Bestätigung dafür liegt bisher nicht vor. Demnach seien Sattelschlepper mit diesen Panzern auf ihrem Weg in Richtung der Panzerfabrik in Nikolajew beobachtet worden. Der Kriegsberichterstatter schrieb:

"Während die Öffentlichkeit über die für Deutschland heikle Frage der Lieferung von Leopard-2-Panzern an die Ukraine beschäftigt ist, berichten die operativen Quellen des Projekts, dass mindestens zwei Einheiten dieser deutschen Fahrzeuge in Nikolajew gesichtet wurden."

Die Tatsache, dass in den europäischen Medien aktiv über die Lieferung deutscher Panzer an die Ukraine diskutiert wird, könne mit dem Versuch im Zusammenhang stehen, die Novellierung des Kriegswaffenkontrollgesetzes zu verzögern, so Pegow. Dieses erlaubt Drittstaaten nicht, deutsche Waffen ohne die Zustimmung aus Berlin zu verkaufen oder zu transferieren. Der Militärkorrespondent stellte fest:

"In Wirklichkeit ist die Kriegstechnik jedoch bereits an die Ukraine geliefert worden, und die Angelegenheit ist nur noch eine Frage der Bürokratie."

Inzwischen teilte der polnische Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak mit, Deutschland habe Polens Antrag auf Lieferung der Leopard-Panzer erhalten. Er twitterte am Dienstag:

"Die Deutschen haben bereits unseren Antrag auf eine Genehmigung für die Lieferung von Leopard-2-Panzern in die Ukraine erhalten."

Błaszczak appelliere an die deutsche Seite, sich der Länderkoalition anzuschließen, die die Ukraine mit Leopard-2-Panzern unterstütze. Es sei eine gemeinsame Sache, denn es gehe um die Sicherheit ganz Europas, so der Minister. Zuvor hatte Warschau Deutschland mit internationaler Isolation gedroht, sollte es die Panzerlieferung nicht genehmigen. Der stellvertretende polnische Außenminister, Arkadiusz Mularczyk, sagte gegenüber dem Sender Polskie Radio:

"Wenn Deutschland der Entsendung von Panzern in die Ukraine nicht zustimmt, gerät es in internationale Isolation und seine Position wird geschwächt."

Nachdem die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock die Bereitschaft signalisiert hatte, Leopard-Lieferungen durch Drittstaaten nicht blockieren zu wollen, sagte der Chef des Büros für Außenpolitik des polnischen Präsidialamtes, Marcin Przydacz, Polen wolle eine Bestätigung dieser Haltung auch vonseiten des Bundeskanzlers Olaf Scholz hören.

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