Nach tagelangen schweren Kämpfen um die Stadt Soledar hat der Pressedienst des russischen Militärdienstleisters Gruppe Wagner am Dienstagabend die Eroberung des Ortes verkündet. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin erklärte, dass an der Einnahme von Soledar nur Wagner-Truppen beteiligt gewesen seien. Im Zentrum des Ortes sei noch eine Gruppe ukrainischer Soldaten eingekesselt.
"Die Einheiten der Wagner-Gruppe haben die Kontrolle über das gesamte Gebiet von Soledar übernommen. Im Zentrum der Stadt wurde ein Kessel gebildet, in dem gekämpft wird. Die Zahl der Kriegsgefangenen wird morgen mitgeteilt."
Das Oberhaupt der Volksrepublik Donezk Denis Puschilin sagte, dass die Eroberung Soledars den Weg zur vollständigen Befreiung der Volksrepublik Donezk ebne.
Soledar, benannt nach seinen Salzminen, hatte vor dem Konflikt etwa 10.000 Einwohner. Die kleine Stadt in der Volksrepublik Donezk war zuletzt heftig umkämpft. Der Verlust des Ortes könnte es den ukrainischen Truppen erschweren, das viel größere Bachmut zu verteidigen.
Von ukrainischer Seite gab es dazu zunächst keinen Kommentar. Im Morgenbericht des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte wird Soledar lediglich unter den Siedlungen erwähnt, in denen der Beschuss durch die russische Armee fortgesetzt wird.
Kurz zuvor hatte der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij in seiner täglichen Videobotschaft die Verteidiger von Soledar für ihren Mut und ihre Standhaftigkeit gelobt. "Danke, Krieger", sagte er. Am Sonntag räumte er ein, dass die Lage in Soledar "sehr schwierig" sei und nannte es "einen der blutigsten Orte entlang der Frontlinie".
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