Ex-Chef von Roskosmos bei Artillerieangriff auf Donezk verletzt

Der ehemalige Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos wurde am Mittwochabend in einem Hotel in Donezk bei einem Artillerieangriff der ukrainischen Streitkräfte verletzt. Zwei weitere Personen wurden getötet.

Bei einem Artillerieangriff der ukrainischen Streitkräfte auf die Stadt Donezk am Mittwochabend kamen nach Angaben der Agentur RIA Nowosti zwei Menschen ums Leben. Mehrere weitere wurden verletzt, darunter auch der ehemalige Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin und der stellvertretende Ministerpräsident der Volksrepublik Donezk Witali Chozenko.

Rogosin schrieb am Donnerstag auf Telegram, er habe in dem Hotel an einem Arbeitstreffen teilgenommen. Er habe dort in den vergangenen Monaten gewohnt, die Gegend sei nie zuvor beschossen worden. Jemand habe Informationen über seinen Aufenthaltsort weitergegeben, was den Angriff ermöglicht habe. "Ich habe eine Wunde, ein 3×4 Millimeter großer Metallsplitter ist oberhalb meines rechten Schulterblatts eingedrungen. Ich werde mich einer Operation unterziehen müssen. Mehrere andere Menschen, die mir nahe stehen, wurden ebenfalls verletzt."

Zuvor hatten Medien berichtet, dass der 59-Jährige im Restaurant Schesch-Besch verletzt worden sei, wo er seinen Geburtstag feierte.

Der Splitter könne nach Einschätzung der Ärzte nicht entfernt werden, sagte sein Berater am Donnerstagmorgen. "Dmitri Rogosin weigert sich, in medizinische Einrichtungen in anderen Regionen Russlands evakuiert zu werden, bis der Zustand der anderen Verwundeten stabilisiert ist", sagte er.

"Der Angriff war eindeutig vorsätzlicher Natur. Die Experten neigen zu der Annahme, dass er von einem Caesar-Artilleriegeschütz im Kaliber 155 Millimeter durchgeführt wurde, die von der französischen Firma Nexter entwickelt und hergestellt werden", fügte er hinzu.

Rogosin leitete die russische Raumfahrtbehörde von 2018 bis Juli 2022. Zuvor war er für die russische Verteidigungsindustrie zuständig und von 2008 bis 2011 Gesandter Moskaus bei der NATO. Seit November 2022 leitet er im Kampfgebiet die Zarenwölfe, eine Inspektionsgruppe aus Militärberatern.

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