Angesichts massiver russischer Luftangriffe, auch mit Kampfdrohnen, fordert die Ukraine immer wieder nachdrücklich die Lieferung von Luftabwehrsystemen. Kürzlich hatte der griechische Verteidigungsminister Nikos Panagiotopoulos erklärt, dass die griechische Regierung bereit sei, S-300-Raketenabwehrsysteme in die Ukraine zu schicken, unter der Voraussetzung, dass die USA in Griechenland an deren Stelle Patriot-Systeme installiere.
Nun habe der ständige Vertreter Russlands auf der Krim, Georgi Muratow, Griechenland davor gewarnt, berichtete das Nachrichtenportal Euractiv am Montag. Sollte die griechische Regierung Raketenabwehrsystem des Typs S-300 aus russischer Produktion an die Ukraine zu liefern, sei dies ein "irrationaler Ausdruck von Feindseligkeit gegenüber Russland", so der russische Diplomat. Muratow teilte der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti mit:
"Ein solcher Schritt Athens wäre nicht nur eine irrationale Zurschaustellung von Feindseligkeit gegenüber Russland, sondern auch ein gefährlicher Schritt gegen die eigenen nationalen Interessen, wie die griechische öffentliche Meinung bereits mit Nachdruck betont."
Einem Kommentar von RIA Nowosti zufolge, geschehe die Übergabe von Waffen aus russischer Produktion an die Ukraine unter dem Druck der Vereinigten Staaten. Die griechische Luftverteidigung würde damit auf Fähigkeiten verzichten, die gegenüber der Türkei nützlich sein könnten.
Euroactiv wies darauf hin, dass sich die Rhetorik zwischen Griechenland und der Türkei zuletzt immer weiter angespannt habe. Der griechische Premier lege eventuell mehr Wert auf die Beziehungen zu den USA, stellte RIA Nowosti fest:
"Für den griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis haben gute Beziehungen zu Joe Biden möglicherweise eine höhere Priorität."
Mehr zum Thema – Chef der russischen Raketentruppen: Neue Interkontinentalrakete macht US-Raketenabwehr nutzlos