Nach der Niederlage der französischen Nationalmannschaft gegen Argentinien im Endspiel der Fußballweltmeisterschaft in Katar kam es am Sonntagabend in Paris zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Fans. In einem nervenraubenden Finale mitsamt Verlängerung (3:3) und Elfmeterschießen (4:2) setzte sich Argentinien gegen Frankreich durch. Das südamerikanische Land ist damit zum dritten Mal Fußball-Weltmeister.
In Paris kamen danach Einsatzkräfte in Schutzausrüstung zum Einsatz, um die Menschenmenge auf dem Prachtboulevard Champs-Élysées zu zerstreuen. "In einer solchen Situation bleiben nur diejenigen, die gekommen sind, um zu randalieren", sagte eine Quelle der Polizei gegenüber der französischen Tageszeitung Le Parisien. Auf Fotos und Videos, die in den sozialen Medien veröffentlicht wurden, ist zu sehen, wie große Gruppen von Polizeibeamten in Schutzausrüstung Fans über die Champs-Élysées verfolgen.
In einigen Videos sind Fans zu sehen, die die Beamten mit Feuerwerkskörpern bewerfen, auf den meisten Videoaufnahmen ist allerdings nur zu sehen, wie die Menge davonläuft.
Ein Video etwa zeigt einen Mann, der von Polizisten umringt am Boden liegt.
Laut Le Parisien gingen die Beamten auf eine kleine Menschenmenge los, die Flaschen und Feuerwerkskörpern warf, und konnten die Randalierer schnell auseinander treiben.
Eine Stunde nach dem Spiel nahm die Polizei zehn Personen wegen des Besitzes von Feuerwerkskörpern fest, berichtete Le Parisien. Es gab keine Berichte über Verletzte oder Sachschäden, obwohl einige Menschen in den sozialen Medien über Unruhen in Paris nach dem Spiel berichteten.
Französischen Medien zufolge hatte die Polizei in Erwartung möglicher Unruhen allein in Paris mehr als 2.700 Beamte bereits im Vorfeld des Endspiels eingesetzt. Landesweit waren den offiziellen Angaben zufolge rund 14.000 Polizisten und Gendarmen mobil gemacht worden. Die Pariser Prachtmeile Champs-Élysées war für das Finalspiel für jeglichen Fahrzeugverkehr gesperrt worden.
Bereits nach dem Halbfinal-Erfolg Frankreichs gegen Marokko war es am Mittwoch in Paris und anderen Städten im Land zu Ausschreitungen gekommen. Im südfranzösischen Montpellier war ein 14-Jähriger von einem Auto erfasst und lebensgefährlich verletzt worden. Er starb später im Krankenhaus. Landesweit hatte die französische Polizei nach eigenen Angaben mehr als 260 Personen in Gewahrsam genommen. 167 Festnahmen wären allein in Paris erfolgt.
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