Es sei im Winter bis zu viermal günstiger, in Kaliningrad zu wohnen als in Deutschland, sagte Anton Alichanow, Gouverneur des Kaliningrader Gebiets, am Donnerstag zur Agentur RIA Nowosti:
"Es gibt einzelne Deutsche, die im Winter zu uns kommen. Denn eine Wohnung zu mieten, die Kosten für Unterkunft und Nebenkosten für vier Monate in Kaliningrad zu bezahlen, entspricht den Monatskosten irgendwo in Düsseldorf."
Er habe sich mit einem Deutschen in Kaliningrad unterhalten und ihn gefragt, was er dort mache. "Wir werden hier überwintern", soll dieser geantwortet haben. Laut Alichanow sei es für die Einheimischen eine gute Verdienstmöglichkeit, wenn sie ihre Wohnungen an Ausländer vermieten.
Im selben Interview kommentierte er Polens Vorhaben zum Bau einer Mauer an der Grenze zu Russland. Alichanow erklärte, das Kaliningrader Gebiet sei sogar bereit zu helfen und Baumaterialien an Polen zu verkaufen.
"Ich denke, wenn man die Gaskosten berücksichtigt, ist das Brennen von Ziegeln in Polen sehr teuer. Aber wir haben ein ausgezeichnetes Werk in Krasnosnamensk, es heißt 'Fünftes Element'. Wenn nötig, sind wir bereit, Baumaterialien an Polen zu verkaufen. Sogar mit einem kleinen Rabatt".
Zuvor hatte Warschau erklärt, eine provisorische Absperrung an der Grenze zum Kaliningrader Gebiet errichten zu wollen. Es handele sich um einen 2,5 Meter hohen und drei Meter breiten Stacheldrahtverhau, teilte Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak im November mit. Er begründete den Schritt zum einen mit der nationalen Sicherheit, zum anderen würden Migranten aus dem Nahen Osten oder Nordafrika mit dem Flugzeug nach Kaliningrad kommen und versuchen, von dort auf EU-Gebiet zu gelangen.
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