Die Europäische Union modelliere seit Jahren die aktuelle Situation im Kosovo, erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Zu den Worten der serbischen Premierministerin Ana Brnabić, das Land stehe wegen des Kosovo-Premiers und der Untätigkeit der EU am Rande eines Krieges, schrieb Sacharowa auf ihrem Telegram-Kanal:
"Nun, warum 'Untätigkeit'? Das ist genau die Situation, die die EU seit Jahren modelliert hat."
Am Vorabend hatte der serbische Präsident Aleksandar Vučić erklärt, dass die Führung des Landes ein offizielles Ersuchen an das NATO-Kommando der KFOR-Mission für den Einsatz des serbischen Polizei- und Armeekontingents im Kosovo und in Metochien richten werde.
Kosovo-Serben errichteten am Samstag Barrikaden auf Autobahnen im Norden der Provinz, weil die kosovo-albanischen Behörden den ehemaligen Polizeibeamten der selbst ernannten Republik, Dejan Pantic, festgenommen hatten. Pantic, der im November zusammen mit anderen serbischen Polizeibeamten aus Büros des Innenministeriums im Norden der Provinz zurückgetreten war, wurde am Samstag am Kontrollpunkt Jarinje bei der Ausreise aus Zentralserbien unter dem Verdacht des "Terrorismus" festgenommen.
Die Demonstranten schlugen über Nacht Zelte auf, um an den Barrikaden Wache zu halten. Die Polizei der selbst ernannten Republik Kosovo blockierte auf ihrer Seite des Kontrollpunkts Jarinje den Zugang für Autos und Fußgänger aus Zentralserbien in den Norden der Provinz.
Mehr zum Thema – Vučić: Serbien verhängt keine Sanktionen gegen Russland – ob es gefällt oder nicht