Aufgrund der historisch niedrigen Energiebereitstellung durch Kernkraftwerke kann es in diesem Winter in Frankreich möglicherweise zu Stromausfällen kommen. Hintergrund sind langwierige Wartungsarbeiten in einigen französischen Kernkraftwerken.
Derartige zu befürchtende Stromausfälle könnten vor allem für bestimmte Teile der Gesellschaft schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. So erklärte der Sprecher des nationalen Stromversorgers Enedis, Laurent Méric, in einem Interview mit dem Nachrichtensender BFMTV, dass Patienten mit "hohem Lebensrisiko nicht vorrangig" versorgt werden. Das betrifft auch Patienten an Beatmungsgeräten. Méric sagte dazu wörtlich:
"Personen mit hohem Lebensrisiko gehören nicht zu den von den Präfekturen festgelegten priorisierten Kunden."
Ganz im Stich gelassen werden diese Bürger jedoch nicht. Méric führte noch aus, dass die betroffenen Patienten dazu aufgerufen werden, sich bei den örtlichen Gesundheitsämtern ARS (Agences régionales de santé) zu melden, die diese Information dann an Enedis weiterleiten sollten.
Zwei Tage vor möglichen Stromausfällen sollen diese Personen dann von Enedis kontaktiert werden. "Wir werden sie anrufen, ihnen eine SMS oder eine E-Mail schicken, um zu sehen, ob sie Vorsichtsmaßnahmen getroffen haben", so Laurent Méric.
Auf die Frage nach einer möglichen Ungleichheit zwischen dem ländlichen Frankreich und den französischen Großstädten erklärte Méric, es sei "normal", prioritäre Orte festzulegen, die von den Stromausfällen verschont bleiben würden:
"Wenn es in den Großstädten natürlich mehr Krankenhäuser gibt, dann sind das die Gebiete, die vorrangig versorgt werden. Das kann man verstehen, das ist legitim."
Die Regierung von Premierministerin Élisabeth Borne hat bereits eine Reihe von Maßnahmen vorgestellt, um auf mögliche Stromausfälle in diesem Winter aufgrund der historisch niedrigen Verfügbarkeit der Kernkraftwerke zu reagieren.
Die Stromabschaltungen sollen demnach geplant und gezielt – maximal zwei Stunden lang – erfolgen, wenn das Stromnetz überlastet ist.
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