Rumänien habe die Ukraine erneut gebeten, anzuerkennen, dass die moldawische Sprache nicht existiere. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Außenministeriums hervor, die anlässlich des Treffens zwischen dem rumänischen Außenminister Bogdan Aurescu mit seinem ukrainischen Amtskollegen Dmitri Kuleba veröffentlicht wurde. Das Gespräch fand am Dienstag am Rande des NATO-Außenministertreffens in Bukarest statt.
Die beiden Minister haben unter anderem die Lage der Energie-Infrastruktur in der Ukraine besprochen, so die Meldung. Aurescu habe versichert, Bukarest sei mit der Ukraine solidarisch, und werde die ukrainischen Flüchtlinge in Rumänien unterstützen. Außerdem sei es zu einem Wiederaufbau der Ukraine gemeinsam mit den "westlichen Partnern" bereit. Des Weiteren haben die Minister die Gründung einer trilateralen rumänisch-moldawisch-ukrainischen Kommission unter Beteiligung der Außenminister und Energieminister der jeweiligen Staaten vereinbart. Darüber hinaus hieß es in der Pressemitteilung:
"Nicht zuletzt erinnerte Minister Aurescu an die wiederholten Bitten der rumänischen Seite an die ukrainische Seite, die Nichtexistenz einer sogenannten 'moldawischen Sprache' anzuerkennen."
Der Streit um die Einordnung beziehungsweise Bezeichnung der in Moldawien gesprochenen romanischen Sprache reicht bis in die frühe Sowjetzeit zurück. Laut der Verfassung der Republik Moldawien ist die Staatssprache Moldawisch. Während einer Umfrage aus dem Jahr 2004 hatten etwa 60 Prozent der moldawischen Bürger ihre Muttersprache als Moldawisch bezeichnet. Indessen befand Moldawiens Verfassungsgericht im Jahr 2013, dass die Staatssprache Rumänisch sei. Bei der Begründung verwies das Gericht auf die Unabhängigkeitsdeklaration von Moldawien, die Rumänisch als Staatssprache nennt und die nach Ansicht der Richter Vorrang vor der Landesverfassung habe.
Im April 2021 hatte die Ukraine bereits befunden, dass die moldawische und die rumänische Sprache identisch seien. Bukarest seinerseits fordert von Kiew, anzuerkennen, dass eine moldawische Sprache nicht existiere.
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