Friedensnobelpreisträgerin fordert Waffen zum Schutz der Ukraine

Frieden schaffen mit Waffen – ist das möglich? Ja, sagt eine Menschenrechtsaktivistin. Sie fordert mehr Kriegsgeräte für die Ukraine, um sich gegen Russland zu verteidigen. Die Anwältin arbeitet für ein Zentrum in Kiew, das dieses Jahr den Friedensnobelpreis erhielt.

Alexandra Matwijtschuk, Leiterin des Center for Civil Liberties, das im Oktober mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, rief diese Woche zu mehr Waffenlieferungen an die Ukraine auf. In einem Gespräch mit AFP sagte sie:

"Wenn mich jemand fragt, wie diese lang anhaltenden Verbrechen in den besetzten Gebieten gestoppt werden können, kann ich nur antworten: Versorgt die Ukraine mit Waffen, um diese Gebiete zu befreien."

Dabei stellte sie klar, dass die Forderung nach Waffen für sie als Menschenrechtlerin komisch klinge. Doch das internationale Recht, ihre übliche Waffe zur Verteidigung der Menschenrechte, sei ihrer Ansicht nach nicht mehr wirksam:

"Es ist für mich eine merkwürdige Situation und ein klares Zeichen, dass mit dem gesamten internationalen System etwas nicht stimmt, wenn eine Menschenrechtsanwältin um Luftabwehrsysteme bittet."

Dennoch müssten weitere Schäden an der kritischen zivilen Infrastruktur verhindert werden, erklärte die 39-Jährige. "Wir brauchen Luftabwehrsysteme. Wir brauchen weitere Arten von militärischen Einrichtungen, die uns helfen, unseren Himmel zu schützen." Zudem brauche die Ukraine dringend humanitäre Hilfe, um "diesen sehr harten Winter zu überstehen". Sie erklärte, sie selbst habe gerade mehr als drei Tage ohne Strom und Heizung in ihrem Haus in Kiew verbracht.

Laut Matwijtschuk verfolge ihre im Jahr 2007 gegründete Organisation nun das "ehrgeizige Ziel, jedes Kriegsverbrechen" zu dokumentieren, das von russischen Soldaten in der Ukraine begangen werde. "Wir dokumentieren menschliches Leid, und das ist sehr hart."

Der Friedensnobelpreis wird im Rahmen einer feierlichen Zeremonie am 10. Dezember in Oslo verliehen, dem Todestag des Erfinders und Philanthropen Alfred Nobel. Der Preis ging dieses Jahr an pro-westliche Aktivisten: die russische Menschenrechtsorganisation Memorial, den Leiter des weißrussischen Menschenrechtszentrums Wesna Ales Beljazki und das Center for Civil Liberties aus der Ukraine.

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