Weißrussischer Außenminister Wladimir Makej im Alter von 64 Jahren gestorben

Der weißrussische Chefdiplomat ist eines plötzlichen Todes gestorben. Noch am Vortag hatte sich Wladimir Makej mit einem Gesandten des Vatikan getroffen. Sein Amt hatte er seit 2012 inne.

Wladimir Makej, der das weißrussische Außenministerium seit 2012 leitete, ist am Samstag plötzlich im Alter von 64 Jahren gestorben. Das teilte die weißrussische Nachrichtenagentur BelTA unter Berufung auf einen Sprecher des Ministeriums mit. Die Nachrichtenagentur machte keine Angaben zu den Umständen oder Ursachen des Todes des Chefdiplomaten.

Makej war ein sehr erfahrener Diplomat, der Weißrussland auf der internationalen Bühne seit 2012 vertrat. Im Außenministerium arbeitete er seit 1993, nachdem er sein Studium an der österreichischen Diplomatischen Akademie in Wien abgeschlossen hatte. Er vertrat Weißrussland im Europarat und diente in den 1990er-Jahren als Berater des weißrussischen Botschafters in Paris.

In den 2000er-Jahren war er als Berater des Präsidenten Alexander Lukaschenko tätig gewesen und hatte zwischen 2008 und 2012 die Präsidialverwaltung geleitet, bevor er das Amt des Außenministers übernahm.

Nur einen Tag vor seinem Tod traf Makej mit dem Botschafter des Vatikans in Minsk, Ante Jozić, zusammen. Anlass des Treffens war der 30. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Vatikan und Weißrussland. Der Minister und der Botschafter sprachen über die bilateralen Beziehungen sowie über die Position der katholischen Kirche in Weißrussland, teilte das Ministerium mit.

Makej verfügte über gute Kontakte zu westlichen Staaten und galt in den Medien als einer der Architekten der sogenannten multivektoralen Politik Weißrusslands, wonach das postsowjetische Land gute Kontakte sowohl nach Osten als auch nach Westen pflegen sollte. Nach dem Umsturzversuch im Jahre 2020 in Weißrussland nahm er eine kritische Position gegenüber dem Westen ein. In einem RT-Interview warf er dem Westen Heuchelei vor und nannte ihn "falsches Idol":

"Sie sind das 'Bollwerk der Demokratie', die 'Bastion der Menschenrechte', die 'Prediger des Guten' ... Viele sahen den Westen nur als derartiges Idol. Alle waren der Meinung, dass wir uns am Westen orientieren sollten. Die jüngsten Ereignisse in Weißrussland und das, was jetzt in Bezug auf Russland auf verschiedenen internationalen Plattformen und in verschiedenen Ländern geschieht, zeigen für mich persönlich ganz klar, dass das alles eine falsche Hülle war, hinter der der Westen sein wahres Gesicht versteckt hat." 

Anfang November besuchte der Minister Indien, wo er mit Diplomaten und Unternehmern zusammentraf. Nach Angaben des weißrussischen Außenministeriums diskutierte Makej mit seinem indischen Amtskollegen Subrahmanyam Jaishankar auch über bilateralen Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit. Den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine betreffend riefen die beiden Diplomaten zu einer "raschen Lösung mit friedlichen Mitteln" auf, so das Ministerium weiter.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Saсharowa, erklärte, Moskau sei schockiert über die Nachricht vom Tod des hochrangigen Diplomaten.

"Wir sind zutiefst erschüttert über die Nachricht vom Tod des herausragenden weißrussischen Diplomaten und Außenministers der Republik Weißrussland, Wladimir Wladimirowitsch Makej. Während seiner Amtszeit als Außenminister leistete er einen großen Beitrag zur weiteren Stärkung der russisch-weißrussischen Beziehungen sowie zum Aufbau und zur fortschreitenden Entwicklung des Unionsstaates. Als anerkannter Fachmann und aufrichtiger Patriot seines Landes hat er die Interessen der Republik Weißrussland auf internationaler Ebene entschlossen und effizient verteidigt", teilte die russische Botschaft in Minsk mit.

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