Wirtschaftsrückgang und Inflation: Düstere Prognose der EU-Kommission

Die Europäische Kommission hat die wirtschaftliche Prognose für das kommende Jahr aktualisiert. Der EU werden Wirtschaftsrückgang und ein Anstieg der Inflation prognostiziert. Der Arbeitsmarkt bleibt dennoch stabil. Die Prognose für das Jahr 2024 ist etwas positiver.

Angesichts der Entwicklungen in der Ukraine und des Inflationsdrucks hat der EU-Kommissar für Wirtschaft Paolo Gentiloni am Donnerstag eine neue Wirtschaftsprognose erstellt. Demnach beträgt das Wirtschaftswachstum in der EU und im Euroraum im kommenden Jahr 0,3 Prozent statt der im Juli erwarteten 1,4 Prozent. Für das Jahr 2024 rechnet die Europäische Kommission mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts der Eurozone um 1,5 Prozent und der EU-Wirtschaft um 1,6 Prozent. Gleichzeitig wurde die Prognose für das laufende Jahr von 2,6 Prozent auf 3,2 Prozent gesteigert.

Die Inflation in der Eurozone im Jahr 2022 wird durchschnittlich 8,5 Prozent betragen. Im Juli hat die EU-Kommission mit 7,6 Prozent gerechnet. Die Prognose für 2023 wird von 4 Prozent auf 6,1 Prozent angehoben. Für das Jahr 2024 wird eine Verlangsamung der Inflation auf 3 Prozent in der EU und auf 2,6 Prozent im Euroraum prognostiziert.

So eine starke Aufwärtskorrektur spiegelt laut der Europäischen Kommission vor allem die höheren Großhandelspreise für Erdgas und Strom wider, die wiederum zu höheren Energiepreisen im Einzelhandel führen und sich auf die Kosten der meisten Waren und Dienstleistungen für Verbraucher auswirken.

Doch der europäische Arbeitsmarkt bleibt vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten weiterhin stabil. Die Gesamtzahl der Erwerbstätigen in der EU erreicht mit 213,4 Millionen einen neuen Höchststand. Die Arbeitslosigkeit hat im September ein Rekordtief von 6 Prozent betragen und steigt laut Prognosen im Jahr 2023 auf 6,5 Prozent und im Jahr 2024 auf 6,4 Prozent.

Die Wachstumsprognose des Bruttoinlandsprodukts für Deutschland wurde für das laufende Jahr von 1,4 Prozent auf 1,6 Prozent angehoben. Die Prognose für das kommende Jahr wurde jedoch drastisch gesenkt. Zuvor erwartete die Europäische Kommission ein Wachstum der deutschen Wirtschaft um 1,6 Prozent, nun prognostiziert sie eine Schrumpfung um 0,6 Prozent.

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