Die Stockholmer Tageszeitung Aftonbladet hat am Dienstag über die aktuellen Pläne der schwedischen Regierung zum personellen und technischen Ausbau des Militärs berichtet.
Aus diesen Plänen geht hervor, dass sich die schwedischen Streitkräfte in den kommenden Jahren intensiv auf einen Krieg vorbereiten werden. "Im Moment schließen wir nichts aus", sagte Micael Bydén, Oberbefehlshaber der Streitkräfte des Landes, am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Der militärische Befehlshaber gab Empfehlungen ab, wofür der erhöhte Verteidigungshaushalt ausgegeben werden sollte, und wird von Aftonbladet mit den Worten zitiert:
"Schweden ist ein Akteur in diesem Konflikt (dem Konflikt in der Ukraine - d.Red.), nicht zuletzt in den Augen Russlands, und das müssen wir berücksichtigen. Wir müssen auch die Konsequenzen daraus ziehen, wenn wir in Verteidigungskapazitäten investieren."
Auf die Frage der Reporter, ob dies eine Kriegsvorbereitung bedeute, antwortete Bydén:
"Ja, das ist die Aufgabe der totalen Verteidigung - auf einen bewaffneten Angriff bestens vorbereitet zu sein. Per Definition kann man das Wort Krieg verwenden."
Zu den Initiativen, für die das schwedische Militär Mittel von der Regierung zu erhalten hofft, gehören mehrere Neuerungen offensiver Art, wie Patrouillenroboter oder "Einwegdrohnen mit Sprengköpfen", auch als "Kamikaze-Drohnen" bezeichnet.
Nach Angaben des schwedischen Militärs wird bis 2030 eine Spezialeinheit für die Steuerung von Kamikaze-Drohnen in der Stärke eines Bataillons zur Verfügung stehen. Darüber hinaus werden die schwedischen Streitkräfte bis zu diesem Zeitpunkt über ein reaktives Artilleriebataillon, 60 neue Gripen E-Kampfflugzeuge, ein neues (inzwischen fünftes) U-Boot, eine IT-Abwehreinheit sowie Kleinsatelliten zur Bereitstellung von Einsatzinformationen verfügen. Außerdem ist geplant, bis 2030 zwei Feldlazarette und bis 2035 zwei weitere zu errichten, berichtet Aftonbladet.
Auf dem stillgelegten Luftwaffenstützpunkt Kalixfors in der Provinz Kiruna planen die schwedischen Streitkräfte die Bildung einer neuen Einheit, die für logistische Unterstützung der eintreffenden "Hilfe von befreundeten Ländern" sorgen soll. Gleichzeitig führen die Streitkräfte mehrere militärische Modernisierungsprojekte durch, wie zum Beispiel die Modernisierung von Panzern, die Anschaffung neuer Kampffahrzeuge und die Ausstattung der Visby-Korvetten mit Flugabwehrraketen.
Nach Angaben des Oberkommandierenden wird der Personalbestand der schwedischen Armee bis 2035 auf 121.000 Personen ansteigen, wobei jedes Jahr 10.000 junge Männer eingezogen werden, fasst Aftonbladet zusammen.
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