Ukrainische Medien und Politiker berichteten am Montag von Explosionen in mehreren Teilen des Landes, darunter auch in der Hauptstadt Kiew. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko teilte mit, dass die Strom- und Wasserversorgung der Hauptstadt teilweise ausgefallen sei. Etwa 350.000 Wohnungen seien ohne Strom. Etwa 80 Prozent der Menschen in Kiew hätten derzeit keine Wasserversorgung. Die kommunalen Dienste unternähmen alles, um die Versorgung wieder herzustellen.
Igor Terechow, Bürgermeister von Charkow, berichtete von zwei Luftangriffen in der Stadt, die auf einen "Standort kritischer Infrastruktur" abzielten.
Das Kommando der Luftstreitkräfte der Ukraine berichtete, dass es den Luftverteidigungskräften heute Morgen gelungen sei, 44 von mehr als 50 Raketen abzuschießen, die auf die Ukraine abgefeuert worden seien.
Der Pressedienst des Innenministeriums der Republik Moldau behauptete währenddessen, dass eine vom ukrainischen Militär abgeschossene Rakete in ein moldauisches Dorf gefallen sei. Bei dem Vorfall sei niemand verletzt worden, schreibt die russische Agentur TASS.
Anton Geraschtschenko, ein Berater des ukrainischen Innenministers, forderte die Menschen auf, sich in Notunterkünften in Sicherheit zu bringen. Über Opfer ist derzeit nichts bekannt.
Andrei Jermak, der Chef des ukrainischen Präsidialamtes, schrieb auf Telegram: "Wir werden durchhalten. Und diese Schande wird ganze Generationen von Russen teuer zu stehen kommen." Zugleich forderte er vom Westen mehr Waffen und neue Sanktionen gegen Russland.
Russland nimmt seit Anfang dieses Monats ukrainische Energiestandorte ins Visier. Präsident Wladimir Putin rechtfertigte den Taktikwechsel mit dem, was er als Kiews Sabotage-Angriffe auf kritische russische Infrastruktur bezeichnete. Die Ukraine spricht von "Energieterror" mit dem Ziel, die Menschen in Dunkelheit, Kälte und Angst zu stürzen.
In den vergangenen Tagen bestätigte Kiew erhebliche Schäden am nationalen Energiesystem. Der Netzbetreiber Ukrenergo führte in vielen Regionen sogenannte rollende Abschaltungen ein und erklärte, dass ein reduzierter Verbrauch notwendig sei, um einen totalen Zusammenbruch zu vermeiden.
Wladimir Rogow, Mitglied des Verwaltungsrats des Gebiets Saporoschje, veröffentlichte am Montag ein Video, das schwarzen Rauch zeigte, welcher in den Himmel aufstieg. Angeblich sei ein Umspannwerk, das das Dnjepr-Wasserkraftwerk in der Stadt Saporoschje versorgt, getroffen worden. Die Stromversorgung in der Stadt sei Rogow zufolge teilweise unterbrochen.
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