Alle in Cherson freiwillig verbliebenen Männer können sich "trotz der erhöhten Sicherheitsbedrohung" den Territorialverteidigungseinheiten anschließen, meldete der Pressedienst der lokalen Verwaltung von Cherson am Montag. Die Mitteilung auf Telegram lautete:
"Alle Männer, die freiwillig in Cherson bleiben, haben die Möglichkeit, sich den territorialen Verteidigungseinheiten anzuschließen."
Den Einwohnern wurde erneut angeboten, auf das linke Ufer des Dnjepr-Flusses oder in andere Regionen Russlands umzusiedeln. Die Strafverfolgungsbehörden würden weiterhin für Sicherheit in der Stadt sorgen.
Bereits vergangenes Wochenende hatten die Behörden der Region die Zivilbevölkerung aufgefordert, die Stadt wegen der angespannten Lage an der Front sofort zu verlassen. "Wir haben allen Leuten, die uns heute gehört haben, vorgeschlagen, die Möglichkeit zu nutzen und in den linksufrigen Teil des Gebiets Cherson zu gehen", sagte Kirill Stremoussow, der Vizechef der russischen Verwaltung, am Sonntag. Zugleich erklärte er, dass die Lage stabil sei und die Verteidigungslinien verstärkt würden.
Am 18. Oktober bezeichnete der neue Kommandeur der russischen Truppen in der Ukraine, Sergei Surowikin, die Lage in Cherson als schwierig und schloss dabei "die schwierigsten Entscheidungen" nicht aus.
Cherson wurde zusammen mit Saporoschje sowie den Volksrepubliken Donezk und Lugansk Ende September nach einem Referendum Teil der Russischen Föderation. Am 19. Oktober führte der russische Präsident Wladimir Putin das Kriegsrecht in den neuen Gebieten ein.
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