In der Nacht zum Mittwoch hat der ukrainische Verteidigungsminister Alexei Resnikow auf Twitter die Lieferung des deutschen Flugabwehrsystems IRIS-T an die ukrainische Armee bestätigt. Die Waffe aus Deutschland sei inzwischen in der Ukraine angekommen, schrieb der Minister. Darüber hinaus kündigte er eine Lieferung des Flugabwehrsystems NASAMS aus den USA an. "Eine neue Ära der Luftverteidigung" habe nun begonnen, betonte Resnikow und forderte mehr solcher Waffen.
In einem weiteren Tweet bedankte sich der ukrainische Verteidigungsminister bei seiner deutschen Amtskollegin Christine Lambrecht für ihre starke Unterstützung der Ukraine.
Auch der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros Andrei Jermak bestätigte, dass Deutschland der Ukraine das Flugabwehrsystem übergeben hatte. Zuvor hatte der Spiegel berichtet, dass die Übergabe am Dienstag nahe der polnisch-ukrainischen Grenze erfolgt sei.
Wiktor Bondarew, der Vorsitzende des Verteidigungs- und Sicherheitsausschusses beim Russischen Föderationsrat, erklärte nach Angaben der Nachrichtenagentur RIA Nowosti, dass die IRIS-T-Lieferung an die Ukraine den Verlauf der russischen Sonderoperation in der Ukraine nicht beeinflussen werde. Zuvor hatte Russlands Außenminister Sergei Lawrow den Westen gewarnt, dass alle Waffenlieferungen an die Ukraine ein legitimes Ziel für das russische Militär seien.
Berlin will Kiew zunächst vier der jeweils 140 Millionen Euro teuren Systeme des bodengestützten Typs von IRIS-T zur Verfügung stellen. Die Finanzierung drei weiterer Anlagen ist gesichert. Das System besteht aus mehreren Komponenten: Radaranlage, Gefechtsstand und drei auf Lastwagen montierte Raketenwerfer. Es feuert Raketen zur Abwehr von Hubschraubern, Flugzeugen sowie Marschflugkörpern und Raketen ab. Das Radar ermittelt die Richtung des Angriffs. Am Ende des Anflugs übernimmt ein auf Wärmestrahlung reagierender Sucher die Steuerung der Rakete. Die Waffe kann Ziele in 20 Kilometern Flughöhe und 40 Kilometern Reichweite zerstören. Das Luftabwehrsystem ist mobil und kann seinen Standort schnell wechseln. In der Bundeswehr selbst soll das bodengebundene System erst von 2025 an eingeführt werden.
Ukrainische Soldaten sind in Deutschland an dem Waffensystem bereits ausgebildet worden.
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(rt/dpa)