Bericht: Immer weniger Länder akzeptieren russische UnionPay-Karten

Für russische Bürger gibt es derzeit nur wenige Möglichkeiten, im Ausland zu bezahlen. Nach den jüngsten Einschränkungen für MIR-Karten akzeptieren Spanien, Tschechien und Zypern in Russland ausgestellte UnionPay-Karten nicht mehr, berichten Medien.

Nachdem Länder wie Türkei und Usbekistan Karten des russischen Zahlungssystems MIR nicht mehr akzeptieren, wird es für russische Bürger immer schwieriger, im Ausland zu bezahlen beziehungsweise Bargeld abzuheben. In Russland ausgestellte Karten der Anbieter Mastercard, VISA und American Express funktionieren schon seit längerem nicht mehr. Eine der wenigen Alternativen blieb bisher das chinesische Zahlungssystem UnionPay. Entsprechende Karten kann man derzeit in zehn russischen Banken beantragen. Doch auch hier kommen erste Schwierigkeiten auf. Wie russische Medien berichten, beschweren sich Nutzer, dass Spanien, Tschechien und Zypern die in Russland ausgestellten UnionPay-Karten nicht mehr akzeptieren. Künftig könnten sich auch weitere Länder den Maßnahmen anschließen.

Die Karten werden etwa von der KB-Bank in Tschechien nicht mehr akzeptiert. In der tschechischen Bank Česká spořitelna soll das derzeit noch möglich sein. Auch das Euronet-Geldautomatennetz in Spanien weigert sich, von russischen und weißrussischen Banken ausgestellte UnionPay-Karten zu bedienen, berichtete die Zeitung Iswestija.

Zudem sollen die Karten vereinzelt auch bei den JCC-Bankomaten in Zypern nicht funktionieren. Das Callcenter des Kreditinstituts teilte gegenüber der Zeitung mit, dass diese zwar noch akzeptiert würden, es aber Beschränkungen für Bargeldabhebungen gebe. Laut dem Bericht könnte Bulgarien bald ähnliche Maßnahmen ergreifen. Die dortige DSK Bank könnte ab Ende Oktober nicht mehr mit UnionPay zusammenarbeiten. Es laufen aber noch Verhandlungen mit UnionPay, die endgültige Entscheidung sei noch nicht gefallen.

Finnland hatte bereits Anfang Oktober die Arbeit mit in Russland ausgestellten UnionPay-Karten ausgesetzt. Die Entscheidung sei aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach Bargeldabhebungen getroffen worden, erklärte ein Vertreter der Geldautomaten Nosto. Ihm zufolge seien die Beträge so hoch gewesen, dass es sich "nicht um russische Privattouristen handeln konnte".

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