Wegen Zahlungsverzugs: Gazprom droht Moldawien mit Einstellung der Gaslieferungen

Der Energiekonzern Gazprom hat das moldawische Gasunternehmen Moldovagaz an fällige Zahlungen erinnert. Der russische Gasriese behält sich das Recht vor, wegen grober Vertragsverletzungen sämtliche Gaslieferungen in die frühere Sowjetrepublik zum 30. Oktober zu stoppen.

Russland hat der zwischen Rumänien und der Ukraine liegenden früheren Sowjetrepublik Moldawien wegen ausstehender Zahlungen mit einem totalen Gaslieferstopp gedroht. Am Dienstagnachmittag teilte der russische Staatskonzern Gazprom auf Telegram mit, er habe zwar immer Verständnis für Bitten der moldawischen Seite aufgebracht und sein Interesse für eine langfristige und gegenseitig vorteilhafte Zusammenarbeit bekundet. Trotzdem habe das örtliche Unternehmen Moldovagaz im Laufe des Jahres 2022 regelmäßig vertragliche Zahlungstermine verletzt.

"Gazprom behält sich alle Rechte vor, darunter auch das Recht auf eine völlige Einstellung der Lieferungen, wenn die Zahlungsverpflichtungen bis zum 20. Oktober nicht erfüllt sind."

Darüber hinaus habe der russische Energiekonzern das Recht, den Gasliefervertrag jederzeit zu kündigen, da die Altschulden Moldawiens immer noch nicht geregelt seien.

Ferner teilte Gazprom mit, derzeit könnten nach Moldawien lediglich 5,7 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag geliefert werden. Das Unternehmen begründete dies mit den Handlungen des ukrainischen Unternehmens Naftogas, das zuvor erklärt hatte, dass es die Kompressorstation im Gebiet Lugansk nicht mehr kontrolliere. Diese Route hatte früher einen Transit von über 30 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag ermöglicht.

Nach Angaben von Gazprom belaufen sich die Gasschulden der ehemaligen Sowjetrepublik mit Strafen auf insgesamt 709 Millionen US-Dollar. Moldawien bestreitet die Höhe der Summe und besteht auf einer Überprüfung.

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