Das polnische Außenministerium hat dem russischen Botschafter Sergei Andrejew während eines Gesprächs am Montag vorgeschlagen, die abgehaltenen Referenden in den Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie in den Gebieten Cherson und Saporoschje zu verurteilen. Wie der Diplomat mitteilte, sei ihm angeboten worden, das Regime des russischen Präsidenten zu kritisieren. Er zitierte die Mitarbeiter des polnischen Außenministeriums:
"Es wurde mir offen gesagt: 'Sie dienen dem kriminellen Regime von Wladimir Putin, aber wenn Sie sich davon distanzieren und es verurteilen wollen, dann gibt es hier in der freien Welt alles dafür, und wir sind bereit, Sie dabei zu unterstützen'".
Andrejew nannte diesen Ansatz "eine grenzenlose Unverschämtheit" und sagte, dies passiere ihm zum ersten Mal im Berufsleben. Er fügte hinzu, dass das polnische Außenministerium sich der Position der russischen Diplomaten bewusst sei.
Die Vertreterin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa bezeichnete den Vorfall als "eklatanten Verstoß gegen die allgemein anerkannten Regeln der diplomatischen Kommunikation". Er zeuge von der "Missachtung aller denkbaren Normen der Berufsethik durch das polnische Außenministerium". Zudem warnte sie, dass dies kein Einzelfall sei. Es gebe in letzter Zeit zunehmend solche Bemühungen, meistens von inoffiziellen Personen, in der Hoffnung, russische Diplomaten und Beamte auf ihre Seite "abzuwerben". Solche Methoden seien in der diplomatischen Berufsgemeinschaft nicht akzeptabel, meinte sie und resümierte:
"Wir fordern unsere ehemaligen Partner auf, sich keine Illusionen zu machen. All diese Tricks und Abenteuer sind zum Scheitern verurteilt".
Zuvor sagte Polens Vize-Außenminister Marcin Przydacz, dass Andrejew wegen der Entscheidung, die vier Gebiete in die Russische Föderation einzugliedern, in das Außenministerium der Republik vorgeladen worden war. Er betonte, dass die Beziehungen zu Russland derzeit eingefroren seien, es gebe fast keine diplomatischen Kontakte. Die polnischen Behörden erklärten, dass sie die Ergebnisse der Referenden nicht anerkennen werden.
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