Der ehemalige Außen- und Bildungsminister Rumäniens, Andrei Marga, hat im Rahmen der Vorstellung seines neuen Buches "Das Schicksal der Demokratie" die Auffassung geäußert, dass das Territorium der Ukraine von "unnatürlichen Grenzen" umgeben sei. Vor diesem Hintergrund schlug er vor, dass das Land Territorium an Russland, Ungarn, Polen und Rumänien abtreten solle. Das berichtete die rumänische Tageszeitung Adevărul am 17. September.
Marga, der vor seiner Tätigkeit als Außenminister das Amt des Rektors der Babeș-Bolyai-Universität innehatte, sprach auf der Buchmesse "Alba Transilvania" auch über die Grenzen der Ukraine, die Verwicklung Rumäniens in den Krieg und die Lösung zur Beendigung des Krieges, so die Zeitung. Der Ex-Politiker und Wissenschaftler, der "in einer Reihe mit Fachleuten" stehe, "die in der Welt den Ton angeben", meinte:
"Wir befinden uns hier in einer absolut besonderen Situation und ich sage es mit aller Verantwortung: Die Ukraine hat unnatürliche Grenzen. Sie muss Gebiete an Ungarn (Transkarpatien), Polen (Galizien), Rumänien (Bukowina) und Russland (Donbass und Krim) abtreten. Dies sind Gebiete anderer Länder."
Werde man hingegen an der territorialen Integrität der Ukraine "festhalten", würde es immer wieder "zu Konflikten kommen", sagte Marga und führte fort:
"Und ich schließe damit, um es ganz klar zu sagen: Solange das Problem nicht durch eine Diskussion sowie mit Amerika und Russland und Deutschland und der Ukraine und China gelöst wird und keine Einigung erzielt wird, wird es keinen Frieden in Europa geben. Und wenn es keinen Frieden gibt, wird die Demokratie darunter leiden."
Er bezweifelte zudem, dass es sich bei der Ukraine um eine demokratisch verfasste Gesellschaft handle. Der Ex-Minister wies darauf hin, dass er früher auf Regierungsebene für die Zusammenarbeit mit der Ukraine zuständig war. Daher kenne er die Situation in dem Land gut. Er betonte:
"Von Demokratie ist man dort noch sehr weit entfernt, oppositionelle Parteien sind in der Ukraine verboten, das Fernsehen wird kontrolliert, es gibt Oligarchen, die das Land mit ihrem Geld verlassen. Ein Staat, aus dem die Mehrheit mit ihren Ersparnissen weggeht, kann weder demokratisch noch entwickelt sein."
Die ukrainische Botschaft in Bukarest reagierte mit Empörung auf die Worte des rumänischen Politikers:
"Solche Aussagen sind unter keinen Umständen hinnehmbar. Dies ist ein Beispiel eklatanter Beleidigung."
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