Russland habe eine diplomatische Note des polnischen Außenministeriums erhalten, in der die Rückgabe von sieben Gemälden aus den Lagerräumen des Staatlichen Puschkin-Museums in Moskau gefordert wird, sagte der russische Botschafter in Warschau, Sergei Andrejew, im russischen Fernsehen. Ihm zufolge würden die Dokumente nach Moskau weitergeleitet und geprüft.
"Fälle der Plünderung von Kulturgütern verjähren nicht – nicht nur im ethisch-moralischen Sinne, sondern auch im Bereich des Völkerrechts", hieß es in einer Erklärung des polnischen Kulturministers Piotr Gliński. Zu den sieben von Polen geforderten Objekten gehören Werke der italienischen Maler Lorenzo di Credi, Spinello Aretino und Luca Giordano sowie des französischen Malers Valentin de Boulogne.
Aus dem russischen Kulturministerium hieß es am Donnerstag, man habe noch keine offizielle Anfrage der polnischen Regierung erhalten. Die erwähnten Wertgegenstände gehörten allerdings zu einer "besonderen Kategorie". Sie seien an die Sowjetunion als Teil der deutschen Reparationen nach dem Zweiten Weltkrieg übergeben worden.
Polen habe Russland zuvor aufgefordert, mehr als 10.000 Kulturgüter zurückzugeben, und diesbezüglich mehrere Anträge gestellt, sagte Gliński am Mittwoch. Doch keiner davon sei jemals begutachtet worden. "Der fehlende Zugang zu russischen Museumsressourcen und Archivquellen, einschließlich Exportlisten, macht es schwierig festzustellen, wie viele polnische Kunstwerke und Denkmäler sich heute in Russland befinden", so der Minister.
Russlands ehemaliger Kulturminister Wladimir Medinski hatte erklärt, dass von der Rückgabe keine Rede sein könne. Ihm zufolge seien die Kunstgegenstände Eigentum des Landes - Russland werde in dieser Hinsicht keine Verhandlungen durchführen. Der Sonderbeauftragte für internationale kulturelle Zusammenarbeit, Michail Schwydkoi, sagte, Polens Ansprüche seien rechtlich unbegründet und im Zusammenhang mit den aktuellen Beziehungen zwischen Russland und Polen unmoralisch.
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