Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hat den Vormarsch seiner Truppen währen der anhaltenden und groß angelegten Offensive in der Region Charkow im Osten des Landes bejubelt.
"Der Vorstoß unserer Soldaten geht an der Front in verschiedene Richtungen weiter. Bis heute wurden im Rahmen aktiver Operationen, die Anfang September begannen, bereits etwa 2.000 Quadratkilometer unseres Territoriums befreit", sagte er am späten Samstag in einer Videoansprache.
In einem Interview mit dem amerikanischen Nachrichtensender CNN bekräftigte Selenskij zudem, dass die Gegenoffensive im Großraum Charkow ein Durchbruch im Krieg der Ukraine gegen Russland sei. Im Winter könnten die ukrainischen Streitkräfte weitere Geländegewinne erzielen, falls Kiew mehr leistungsstarke Waffen erhalte, erklärte er weiter und fügte hinzu, dass die ukrainische Armee weitere Fortschritte machen werde. "Wir werden nicht stillstehen."
Am selben Tag bestätigte das russische Verteidigungsministerium den Abzug seiner Truppen von mehreren Siedlungen in dem Gebiet. In den vergangenen drei Tagen seien die im Gebiet stationierten Soldaten auf das Territorium der Volksrepublik Donezk zurückverlegt worden, so die Verlautbarung aus dem Ministerium.
"Um die Ziele der Militäroperation nicht zu gefährden, wurde beschlossen, die Truppen in den Gebieten Balakleja und Isjum neu zu formieren, um weitere Anstrengungen in Richtung Donezk aufzubauen", verkündete das russische Militär in seiner Erklärung. Während der Operation hätten die vor Ort anwesenden Truppen eine Reihe von Ablenkungsmanövern durchgeführt, mit denen operative Aktionen fingiert worden seien, erklärte das russische Verteidigungsministerium, ohne weitere Einzelheiten zu diesen Manövern zu nennen.
Um Verluste unter den russischen Truppen zu verhindern, habe das russische Militär zudem ukrainische Einheiten in der Region schweren Angriffen mit Artillerie, Raketen und Flugzeugen ausgesetzt. Es wurde die Zerstörung von mehr als 100 Einheiten an Waffentechnik und Artillerie sowie die Eliminierung von mehr als 4.000 ukrainischen und ausländischen Kämpfern allein in den vergangenen fünf Tagen gemeldet.
Der Rückzug erfolgte inmitten einer massiven ukrainischen Offensive, die am vergangenen Donnerstag in der Region Charkow begonnen wurde. Dem Angriff gingen Versuche der ukrainischen Armee voraus, in andere Gebiete vorzudringen, unter anderem in Richtung der von Russland kontrollierten südukrainischen Stadt Cherson.
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