Ukraine leidet unter massiven Stromausfällen nach mutmaßlichen russischen Angriffen

In der Ukraine kam es am späten Sonntag zu mehreren großflächigen Stromausfällen im Südosten des Landes. Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij beschuldigte Russland, die Stromausfälle durch Raketenangriffe auf die "kritische Infrastruktur" verursacht zu haben.

In mehreren Regionen im Südosten der Ukraine kam es am späten Sonntag zu Stromausfällen und Engpässen. Am frühen Morgen war der letzte Reaktor des Atomkraftwerks Saporoschje vom Netz genommen worden, sodass das Kraftwerk keinen Strom mehr erzeugt. Hochrangige ukrainische Beamte, darunter Präsident Wladimir Selenskij, erklärten, die Stromausfälle seien durch russische Raketenangriffe auf die "kritische Infrastruktur" verursacht worden.

In den Gebieten Charkow und Donezk sei es zu vollständigen Stromausfällen gekommen, sagte Selenskij in einem Beitrag in den sozialen Medien und bezog sich damit offenbar auf den ukrainisch kontrollierten Teil der Volksrepublik Donezk. In den Gebieten Sumy, Dnjepropetrowsk, Poltawa, Saporoschje und Odessa kam es zu teilweisen Stromausfällen, so der Präsident, der "russische Terroristen" für den Vorfall verantwortlich machte.

Bisher hat sich Moskau nicht zu diesem Thema geäußert und seine Verwicklung in den Stromausfall in der Ukraine weder bestätigt noch dementiert. Augenzeugen berichten allerdings, dass von russischen Militärschiffen, die im Schwarzen und Kaspischen Meer stationiert sind, mehrere Marschflugkörper abgefeuert wurden.

Im Internet kursierende Videoaufnahmen sollen die Folgen der angeblichen Raketenangriffe zeigen, wobei Feuerwehrleute versuchen, die Flammen in den Kraftwerken zu löschen.

Auf einem anderen Video, das angeblich in Poltawa aufgenommen wurde, ist ein Oberleitungsbus zu sehen, der offenbar aufgrund einer Überspannung im Stromnetz Feuer gefangen hat.

Der Stromausfall hat den Betrieb der ukrainischen Eisenbahn beeinträchtigt, die landesweit über Verspätungen im Fahrplan berichtete. Auch das U-Bahn-System in der östlichen Stadt Charkow kam zum Stillstand, wie im Internet kursierende Aufnahmen zeigen sollen.

Nach ukrainischen Medienberichten ist es den Rettungsdiensten bisher nur in den Gebieten Poltawa, Sumy und Dnjepropetrowsk gelungen, die Stromversorgung wiederherzustellen. In Charkow soll das Heizkraftwerk CHPP-5 getroffen worden sein.

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