Die Ausstellung des Staatlichen Museums Eremitage Sankt Petersburg "Russische Avantgarde. Revolution in der Kunst" im Museum Hermitage Amsterdam, die dem "Einzug der Avantgarde in den Alltag" gewidmet war, wurde nach dem Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine eilig geschlossen.
Obwohl sie nur rund einen Monat lief, wird sie nun für einen renommierten niederländischen Museumspreis nominiert. Der Wettbewerb "Museumtijdschrift Tentoonstellingsprijs" für die beste Ausstellung des Jahres wird jährlich von der niederländischen Fachzeitschrift Museumtijdschrift ausgeschrieben. Eine Fachjury entscheidet über die zehn Nominierten, anschließend wird die Öffentlichkeit zur Abstimmung aufgefordert. Das siegreiche Museum erhält nach der Abstimmung einen Geldpreis in Höhe von 10.000 Euro. The Art Newspaper berichtete am 8. September über die Nominierung von der russischen Ausstellung:
"Die Ausstellung, die der 'Einführung der Avantgarde in den Alltag' gewidmet ist, war vom 29. Januar bis zum 3. März des Jahres 2022 für Besucher geöffnet. Sie zeigte mehr als 500 Exponate aus der Sammlung der Eremitage und erzählte die Geschichte eines Wendepunkts in der Kunstgeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts. Darunter befand sich auch die Eremitage-Version von Malewitschs 'Schwarzem Quadrat' (im Gegensatz zur ersten Version aus der Tretjakow-Galerie kann sie im Ausland gezeigt werden). Neben Gemälden und Grafiken waren auch Bücher und Textilien zu sehen. Auch avantgardistisches Porzellan nahm einen besonderen Platz in der Ausstellung ein. Die Autoren des Ausstellungskonzepts waren Anna Iwanowa, Direktorin des Museums der kaiserlichen Porzellanmanufaktur der Eremitage, sowie Birgit Bulens und Sjeng Scheijen vom Ausstellungszentrum der Eremitage Amsterdam."
Der "Museumtijdschrift Tentoonstellingsprijs" wird am 27. September im Kunstmuseum Den Haag verliehen.
Die Ausstellung "Russische Avantgarde. Revolution in der Kunst" war im März durch eine gemeinsame Entscheidung des Staatlichen Eremitage-Museums und des Museums Hermitage Amsterdam vorzeitig geschlossen worden. Wie man damals mitteilte, war der Grund dafür ein "noch nie dagewesener öffentlicher und politischer Druck, der eine moralische und physische Bedrohung sowohl für die Exponate als auch für die Mitarbeiter des Zentrums darstellte".
Kurz darauf gab die Hermitage Amsterdam offiziell bekannt, dass sie ihre Beziehungen zum Museum in Sankt Petersburg abbricht.
Mehr zum Thema - Russische Kulturministerin: "Cancel Culture" gegen Russland ist ein vorübergehender Trend