Serbisches Militär beginnt mit Übungen in der Nähe des Kosovo

Einheiten der serbischen Armee haben am Mittwoch mit Übungen in der Nähe der Verwaltungsgrenze zum Kosovo begonnen. Die Übungen fallen in eine Zeit der Spannungen zwischen Belgrad und Pristina. Serbien erklärte, bei den Militärübungen handle es sich um reine Routine.

Während der Streit zwischen Serbien und Kosovo wegen Einreiseregeln nur zum Teil entschärft wurde, haben Einheiten der serbischen Armee am Mittwoch mit Übungen in der Nähe der Verwaltungsgrenze zum Kosovo begonnen. Laut Belgrad handelt es sich bei den Übungen um reine Routine.

Das serbische Verteidigungsministerium erklärte dazu:

"Das Training wird durchgeführt, um das hohe Niveau der Kampfbereitschaft der beteiligten Einheiten und ihre Fähigkeit zu erhalten, im Bedarfsfall schnell zu reagieren, um Frieden und Sicherheit entlang der Verwaltungsgrenze herzustellen ... Besonderes Augenmerk wird auf Übungen gelegt, bei denen ein Angriff auf die Einheit simuliert wird, sowie auf die Taktiken, Techniken und Verfahren zur Unterbindung illegaler Grenzübertritte, der Operationen extremistischer Gruppen und der organisierten Kriminalität."

Anwohner berichteten, dass Lastwagen, gepanzerte Fahrzeuge und sogar Panzer in der Nähe von Raska und Novi Pazar gesichtet wurden, den Städten, die den beiden administrativen Grenzübergängen zu der abtrünnigen Provinz am nächsten liegen. Hier hatten die albanischen Behörden im vergangenen Monat versucht, den Transit mit serbischen Dokumenten zu unterbinden.

Belgrad und Pristina haben seitdem einen Kompromiss zu den Einreiseregeln ausgehandelt, aber die Regierung von Albin Kurti besteht darauf, dass serbische Nummernschilder und Personalausweise ab dem 1. September abgeschafft werden müssen.

Mehrere westliche Militärattachés baten am Wochenende um Zugang zu serbischen Militärstützpunkten in Raska und Novi Pazar, doch der serbische Präsident Aleksandar Vučić lehnte dies gegenüber Reportern ab. Er sagte:

"Ich habe es nicht erlaubt. Wenn wir beschließen, eine Show zu veranstalten, dann können sie sehen, was wir haben."

Die NATO besetzte das Kosovo im Jahr 1999 nach einem 78-tägigen Luftkrieg gegen Serbien. Die Provinz erklärte im Jahr 2008 einseitig ihre Unabhängigkeit und wurde von den USA und ihren Verbündeten anerkannt, nicht aber von etwa der Hälfte der Welt, darunter Serbien, Russland, China und mehrere EU-Mitgliedsstaaten. Vučić versucht sich in einem Balanceakt zwischen einer neutralen Position gegenüber dem Ukraine-Konflikt und gleichzeitigen Bestrebungen der EU beizutreten.

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