Duma-Sprecher: Europa verliert bei Visa-Verbot für russische Touristen 21 Milliarden Euro

Ein Einreiseverbot für russische Touristen würde die Europäische Union teuer zu stehen kommen. Laut dem Sprecher der Staatsduma, Wjatscheslaw Wolodin, werde ein Visa-Verbot die EU mindestens 21 Milliarden Euro kosten.

"Laut den bescheidensten Schätzungen wird Europa durch Einreisebeschränkungen für unsere Bürger 21 Milliarden Euro verlieren", warnte der Sprecher der russischen Staatsduma, Wjatscheslaw Wolodin, am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal. Auf welchen Berechnungen diese Zahl basiert, sagte er nicht.

In den letzten Wochen nimmt die Debatte um Einreisebeschränkungen für russische Staatsbürger weiter Fahrt auf. Laut Wolodin "bestrafen" sich europäische Länder mit solchen Initiativen selbst. Außerdem komme der Vorschlag, die Visa-Vergabe an Russen einzuschränken, aus Ländern, die "ihre Souveränität verloren" hätten. Als Beispiel nannte er die baltischen Länder, Finnland, Tschechien, Polen und die Ukraine.

Nach Angaben Wolodins unterstützten rund 80 Prozent der Weltbevölkerung nicht die Sanktionen gegen Russland. "Es gibt genug Menschen zu besuchen", resümierte er und forderte zugleich die Entwicklung des Inlandstourismus, um Bedingungen für Reisen und Erholung innerhalb Russlands zu schaffen.

Anfang August hatte der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij die westlichen Länder aufgefordert, Russen die Einreise nach Europa zu verbieten. Zugleich begannen einige EU-Staaten, die Vergabe von Schengen-Visa an Russen im Alleingang einzuschränken. Dazu gehören Estland, Lettland, Litauen und Tschechien. Finnland will ab September folgen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich zuletzt ablehnend zu Vorschlägen für schärfere Visa-Regeln geäußert. Auch Zypern, Griechenland und Ungarn lehnten den Vorschlag ab. Ende August sollen die Außenminister die Vorschläge zu den Visabeschränkungen auf EU-Ebene diskutieren.

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